Ausstellung von Katja Bonnländer und Nicola von Thurn

Eröffnung FR 05.12.14 | 19:30 Uhr

Ausstellung 06.12. - 21.12.14

Ort Kulturwerkstatt Haus 10 | Fürstenfeldbruck

 

 

 

Katja Bonnländer zeigt Malerei, in der Naturmotive mit Elementen aus Zeichnung und Schrift kombiniert werden.
Während die Malerei zum Teil im Freien in einem gestisch abbildenden Vorgang entsteht, werden die zeichnerischen Elemente nach der Vorlage von persönlichen Traumskizzen als Stickarbeit auf die Leinwand übertragen.
In groß- und kleinformatigen Arbeiten entwickelt Katja Bonnländer komplizierte Raumgewebe, die sich verzahnen und stören, und zum Teil von einem dritten geometrischen Element überlagert werden.
Die Stickarbeiten erinnern an die Handarbeit Agnes Richters aus dem 19. Jahrhundert. Fragil und subjektiv-narrativ stehen sie geometrischen Elementen gegenüber, die mit Farbe und Raum konkret umgehen. Es entstehen Widersprüche, die das Bild in Bewegung halten.
Die Arbeiten entwickeln sich inhaltlich im Spannungsfeld von Malerei - als Konzept und als Handlung und Kunst-Therapie. Träume und Bilder als „Königswege zum Unbewussten“ (Freuds Traumdeutung) klingen an. Die Bilder selbst besitzen so etwas wie verschiedene Bewusstseinsebenen: atmosphärisch, strukturiert, assoziativ, konkret, imaginär, konstruktiv, rezeptiv etc. und werden damit zu Modellen unseres Denkens. Fragen in Bezug auf „das fremde Sein des Stoffes“ und „das verwandte Sein des anderen Ich“ entstehen.
 
Nicola von Thurn zeigt eine Rauminstallation mit fotografischen und bildhauerischen Elementen und Zeichnungen. Ihre Objekte und Bilder setzen sich zusammen aus scheinbaren Widersprüchen in Material, Form und Inhalt.
Sie spielt dabei mit Stereotypen, mit gängigen Vorstellungen, mit den Aussagen von Objekten und Materialien. Was sagt eine Plastik aus Porzellan durch ihre Materialität bereits aus und kann diese Aussage durch die Form, die sie beschreibt, gebrochen werden? Cowboystiefel aus Porzellan etwa eröffnen einen Bedeutungsraum zwischen Häuslichkeit, Coolness, Zerbrechlichkeit und Abenteuer.
Auch die inszenierten fotografischen Selbstportraits hinterfragen Klischees von männlichen und weiblichen Zuschreibungen und Attributen. Sie öffnen den Raum für eine Grauzone und Überschneidungen zwischen den Geschlechtern und fordern den Betrachter heraus, stereotype Vorstellungen neu zu deuten.
Immer haben Nicola von Thurns Arbeiten auch mit Ihrer eigenen Identität zu tun und mit der Verortung ihrer Selbst in durch Medien und Umfeld geprägten Bildern von Männlichkeit.
Fotografien, Objekte aus Porzellan und Messing, Leuchtkästen und Silberstiftzeichnungen ergänzen sich und spielen auf unterschiedlichen Ebenen mit denselben Themen.