Kollektiv Longega Project & Gäste | Ausstellung
Eröffnung: Sa | 07.09.2024 | 15:30 Uhr
Datum: So | 08.09.2024
So | 01.12.2024
Öffnungszeiten: Di - So | 09:00 - 18:00 Uhr
Ort: Gwangju Folk Museum | 48-25 Seoha-ro, Buk-gu, Gwangju | Südkorea

 

Künstlerinnen (m/w/d) des Kollektivs Longega Project: Fabian Feichter, Youlee Ku, Siyoung Kim, Nele Ka und Oliver Haussmann.

Eingeladene Gäste: Claudio Matthias Bertolini, Federico Delfrati, François Huber, Ho Bin Kim, Jayi Kim, Sul Park, Kyu Nyun Kim, Jehyun Shin, Seyoung Youn, Sool Park, Hyesoon Kim, Sung Young Hong, Chosun University in Gwangju

 

Im Jahr 2024 feiert die Gwangju Biennale, eine der bedeutendsten Biennalen für Gegenwartskunst in Asien, unter künstlerischer Leitung von Nicolas Bourriaud ihr 30-jähriges Bestehen mit dem Titel „Pansori – A Soundscape of the 21st Century“. In diesem Jahr nimmt Deutschland zum ersten Mal mit einem Länderpavillon an der Gwangju Biennale in Südkorea teil.

Unter dem Titel „in between water – 두물마을“ kreiert das Künstler*innenkollektiv Longega Project im ersten Deutschen Pavillon auf der 15. Gwangju Biennale einen Ort der Begegnung und des gemeinsamen Kunstschaffens.

 

Das für den Pavillon ausgewählte Künstlerinnenkollektiv (m/w/d) Longega Project mit Fabian Feichter, Youlee Ku, Siyoung Kim, Nele Ka und Oliver Haussmann, ist benannt nach dem gleichnamigen ladinischen Ort Longega (dt. Zwischenwasser) in den Südtiroler Alpen und betreibt dort seit 2017 eine Residenz für Künstler*innen, die vorwiegend aus Südkorea und Deutschland anreisen. Geprägt durch die Landschaft der Dolomiten und den damit verbundenen Mythen, Sagen und Legenden, mündet der Austausch individueller künstlerischer Ansätze innerhalb ihrer verschiedenen Herkunftssprachen in gemeinsame Prozesse, die oft an ortsbezogene kulturelle Praktiken anknüpfen.

 

Longega Project entstand, um alternative Erfahrungen zu ermöglichen. Künstlerinnen (m/w/d) vereinen sich, um ortsspezifische Aktionen und experimentelle Wiederentdeckungen zu gestalten, stets verwoben mit der Umgebung, den Geschichten, Mythen und Sprachen. Aktionen und Ideen werden in Kunst transformiert und über Erzählungen erfahrbar gemacht. Jede entwickelte Aktion und jedes Objekt basieren auf diesen persönlichen Geschichten. Das Projekt macht verschwommen gewordene Dinge des Stadtlebens bewusst und führt zurück zu den Ursprüngen der Menschheit und den Elementen des Tals – Wald, Berge, Fluss, Feuer, ein Dach. Archaische, natürliche Elemente erwachen zu bedeutungsvollen Geschichten. Ereignisse wie Sagenumzüge, gemeinsames Sammeln und Kochen, ein Brückenbau am Fluss oder ein Badminton Turnier werden zu poetischen Akten des Alltags und ganz bewusst zur künstlerischen Arbeit von Longega Project stilisiert.

 

Für die Biennale zeigt das Longega Project im Gwangju Folk Museum Geschichten, in Form von mehreren, teilweise begehbaren Installationen als Fragmente aus langjährig bestehenden Kooperationen ausgewählter Elemente, die die oben beschriebenen künstlerischen Prozesse grundlegend begleiten und prägen.

 

Wie das Longega Project wird auch der Pavillon selbst erst durch den gegenseitigen Austausch und partizipativen Ansatz, das Gastgeben und Gastsein zu dem, was er bedeutet. Eingeladene Gastkünstlerinnen (m/w/d) werden während der Ausstellungslaufzeit Performances, Lesungen und Workshops anbieten. Am elektrischen Lagerfeuer führt beispielsweise die Musikgruppe Kunststoffwerkstatt in Kooperation mit franz allein ein Singspiel auf. Ein Badmintonturnier lädt Besucherinnen (m/w/d) des Pavillons dazu ein, den Raum aktiv zu nutzen. Ein Audioguide begleitet die Besucherinnen (m/w/d) durch den Ort, erzählt Geschichten und vermittelt persönliches aus den Perspektiven der Künstlerinnen (m/w/d).

 

So nimmt der Pavillon Bezug auf das Thema der Biennale: Pansori, wörtlich übersetzt als “Klang des öffentlichen Raumes“, stellt eine Hommage an eine traditionelle koreanische Musikform des 17. Jahrhunderts dar, eine musikalische Metapher, die das Zusammenspiel unterschiedlicher Stimmen und Klänge als Spiegel der globalen tiefgreifenden Umwälzungen des Anthropozäns betrachtet.

 

Kuration: Sophie-Charlotte Bombeck

Organisation: PLATFORM München

 

Weitere Informationen

Website des Pavillon