Philip Gröning hat die Gastprofessur inne, die im Wintersemester je zur Hälfte von der Akademie und der Stiftung Kunstakademie finanziert und von den Studierenden ausgesucht wird. Sein aktueller Film „Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot“ kam im November in die Kinos, nachdem er u.a. im diesjährigen Wettbewerb der Berlinale lief. Seine gemeinsame Arbeit mit den Studierenden wird in eine Ausstellung in der AkademieGalerie münden, die am 4. Februar eröffnet werden wird. 

 

„Eine Gastprofessur an einer Kunstakademie ist für einen Regisseur selten, und ganz sicherlich ein Abenteuer. Worum geht es?

Kunst ist für mich das grundsätzliche ANDERE Erfassen von Wirklichkeit, gegenüber dem menschlichen Zwang zu Kausalität und Effizienz. Und damit für den Menschen lebensnotwendig. Die Kunst ist die Art des Denkens, Fühlens, Forschens, die Reste lässt. Löcher in den kausalen Firniss der Welt schlägt. Ist das Ungelöste und daher manchmal Wunderbare. ‚Das notwendige Spiel‘, das wäre vielleicht eine Beschreibung.

Artifical Intelligence und Unsterblichkeit, das ergab sich als Themenfeld.“

 

Philip Gröning arbeitet sowohl fiktional als auch dokumentarisch. Mit seinem ersten Spielfilm, SOMMER (1986) gewann er den ersten Preis auf dem Bergamo Filmfestival, den Münchner Förderpreis Film sowie den Förderpreis Kunst NRW. Weitere wichtige Filme sind L`AMOUR (2000), DIE GROSSE STILLE (2005),  DIE FRAU DES POLIZISTEN (2013) und zuletzt MEIN BRUDER HEISST ROBERT UND IST EIN IDIOT (2018).

2001 bis 2016 leitete Philip Gröning die Abteilung "Filmgestaltung 2" an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg sowie zahlreiche Masterklassen im In- und Ausland. Professur für fiktionale Regie an der IFS Köln. Philip Gröning war Jury-Präsident der Reihe „Orrizonti“ beim Filmfestival in Venedig 2006, Mitglied der internationalen Jury Filmfest München 2009, Mitglied der internationalen Wettbewerbsjury Filmfestival in Venedig 2014, Internationale Jury Vladivostok 2018, Präsident der Jury des Filmschoolfest München 2018. 

Er ist Mitglied der European Film Academy, der Deutschen Filmakademie und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.