Aus dem Kreis der Alumniae*i: Ergül Cengiz, Philipp Gufler und Angela Stiegler
Künstler*innen: Tabea Blumenschein, Ergül Cengiz, Philipp Gufler, Hilka Nordhausen, Rabe perplexum, Angela Stiegler
Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt präsentiert marginalisierte Stimmen der Kunst aus den 80er Jahren der BRD und verbindet historische und aktuelle Formen von Subkultur, Queerness, performativen und kollaborativen Arbeitsweisen.
Tabea Blumenschein (1952−2020), Hilka Nordhausen (1949−1993) und Rabe perplexum (1956−1996) waren exzentrische Stimmen der 80er Jahre. Abweichend von Normen agierten die drei Künstler:innen in Berlin, Hamburg und München. Sie lebten sexuelle Orientierungen nonkonform und repräsentierten nicht-anerkannte Geschlechts- und Identitätsbilder. Ihre Kunst überschritt die Grenzen von Genres und äußerte sich in kollaborativen Arbeitsweisen und flüchtigen Formen. Tabea Blumenschein wirkte als Performerin, entwarf Kostüme für Film und Theater und schuf Zeichnungen und Gemälde. Die Malerin und Schriftstellerin Hilka Nordhausen gründete in Hamburg den legendären Off-Space Buch Handlung Welt, der Kunstraum, Buchladen und soziale Kontaktzone war. Rabe perplexum malte und zeichnete, realisierte kollaborative Aktionen und war eine:r der frühen Videokünstler: innen.
Erstmals werden ihre Werke gemeinsam in den Städten gezeigt, in denen sie lebten und arbeiteten. Die zeitgenössischen Künstler:innen Ergül Cengiz (3 Hamburger Frauen), Philipp Gufler und Angela Stiegler haben dafür gemeinsam mit den Kunsthistorikerinnen Burcu Dogramaci und Mareike Schwarz eine Szenografie aus Bildern, Videos, Dokumenten, Texten und eigenen aktuellen Arbeiten geschaffen. So entstand im Austausch mit Zeitgenoss:innen ein audiovisueller Resonanzraum, der vielstimmige Einblicke in die subkulturellen Szenen der achtziger Jahre bietet und sie für das Heute reflektiert.
Kuratiert von Ergül Cengiz, Burcu Dogramaci, Philipp Gufler, Mareike Schwarz und Angela Stiegler
Ausstellung und Katalog werden gefördert durch: Spartenoffene Förderung und bezirkliche Förderfonds der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Prinzessin Therese von Bayern-Stiftung, Erwin und Gisela von Steiner-Stiftung, Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, Liebelt-Stiftung Hamburg, Bundesprogramm „Neustart Kultur“ der Stiftung Kunstfonds, Studio Ulrike Ottinger: Reinhild Feldhaus und Sarah Polligkeit, die Stiftung IMAI – Inter Media Art Institute, Düsseldorf, Monacensia im Hildebrandhaus, München.