Queer Club - Sexpositive Begegnungsräume
Im belebten Gärtnerplatzviertel in München befindet sich das Isarparkhaus in der Baaderstraße 6. Dieses Parkhaus erfährt in dem obersten Geschoss des Vordergebäudes eine neue Nutzung. Dafür wird das bisherige Satteldach abgerissen und zur ursprünglichen Form eines flachen Parkhauses aus dem Jahr 1959 zurückgebaut. An der selben Stelle wird das Flachdach mit einem Neubau aufgestockt. Durch diese neue Bespielung entstehen Räumlichkeiten für den Queer Club. Bei diesem Entwurf werden sexpositive Begegnungsräume für alle sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht binär oder nicht-cisgender sind, thematisiert. Der Queer Club besteht aus den Zonen Gastronomie, Erotik und Wellness. Die Planung der Erotik-Bereiche basiert auf der Theorie der „Erotic State of Aggregation Domain“ von dem niederländischen Architekten Jan Kapsenberg. Die von ihm erzeugten Planungsgrundlagen beinhalten sexpositive Begegnungsräume. Der Ort für körperliche Liebe ist in die drei Bereiche „Flanierzone“, „Jagdrevier“ und „intime Zone“ unterteilt. Alle Zonen weisen ihren eigenen Charakter auf. Hier sollen sich alle Menschen wohl fühlen. Zum einen diejenigen, die ein sicheres Versteck benötigen, und die, die sich selbstbewusst präsentieren wollen. Das Raumprogramm umfasst private Séparées, Glory-Holes und breite Sitz-und Liegebänke. Angelehnt an die Wohnmaschine Le Corbusiers, entsteht in der „intimen Zone“ ein dreidimensionales Labyrinth aus gegeneinander und in die Höhe gestaffelten Sitz- und Liegeflächen, das „Unité de l‘orgasme“. Der Wellnessbereich ist mit einer finnischen Sauna und einem Dampfbad ausgestattet und dient als ein Ort der Entspannung. Weitere Annehmlichkeiten sind warme Steinbänke und ein Ruhebereich. Ein Whirlpool sorgt für zusätzliche Erholung. Das Ziel des Entwurfes ist es, mehr Partizipationsmöglichkeiten für die queere Kultur und LGBTQIA+ Gemeinschaft zu generieren und die soziale Identität von marginalisierten Menschen zu fördern. Der Queer Club zeichnet sich durch seinen hohen architektonischen und designorientierten Anspruch aus und dient als geschützter Begegnungsraum