"Jan Dominik Kudla, Janna Jirková, Anka Helfertová, Nikolaus Prokop, Andrea Veselá, Jan Rybníček, Matěj Pokorný, Petr Pelzmann, Jiří Petrbok, Julie Stavianis Špačková, Klára Korbelová und Sofie Švejdová.
„Die menschliche Seele ist international.“
(Bulletin international du surréalisme, Prag, 1935)
Dieses Zitat steht programmatisch für die Ausstellung Bavaria Bohème, die das internationale und interkulturelle Potenzial künstlerischer Begegnungen in der mitteleuropäischen Region lebendig werden lässt.
Einst war die bayerisch-tschechische Kultur eng miteinander verbunden. Bis heute sind Ähnlichkeiten sichtbar, doch vor und nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer tiefen Zäsur. Dabei war Kultur stets ein wichtiger Motor des Austauschs – so wie sich auch die Surrealist*innen jener Zeit für ein Zusammenleben einsetzten, das nicht von Klassen und Nationalismus bestimmt war, sondern von gemeinsamen, übergeordneten Zielen. Sie kritisierten die Einschränkung der Vorstellungskraft und verstanden Kunst als lebenswichtigen Widerstand gegen gesellschaftliche Stigmatisierung und politische Unterdrückung.
Ein weiteres Beispiel für diese grenzüberschreitende Verbindung ist Radio Free Europe, das von München aus unzensierte Berichterstattung nach Prag sendete – Informationen, die im Kommunismus verboten waren.
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und vor dem Hintergrund europäischer Teilungen möchte diese Ausstellung einen Ort der Begegnung zwischen Bayern und Tschechien schaffen.
Die Ausstellung zeigt spezifische Sensibilität der Künstler*innen im Umgang mit Melancholie, Angst und Wandelbarkeit. Die Werke reagieren aufeinander und spiegeln sowohl historische Bezüge als auch ein offenes, vielfältiges kulturelles Miteinander wider."