Foto Stefanie Schwarz
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Mit Stefanie Schwarz und Verena Graf wird das Artist in Residence-Programm in den Studienwerkstätten der Münchner Kunstakademie fortgesetzt.

 

Zu Beginn des Sommersemesters arbeitet Stefanie Schwarz in der „Studienwerkstatt für Hochdruck und Typografie“.

 

Michael Hofstetter, Leiter der „Studienwerkstatt für Hochdruck und Typografie“, hat nach langer Recherche Stefanie Schwarz eingeladen, weil ihre Schriftentwürfe aus einer fundierten Werkstättlichkeit (studio practice) im Typografischen resultieren. Ihr großes Können vom Bleisatz bis hin zum Desktop-Publishing und ihr Wissen über die Geschichte der Schrift verbinden sich mit einem reichhaltigen und international erfolgreichen Portfolio. Ihre Schriften werden in der ganzen Welt verwendet. Mit der Expertise von Stefanie Schwarz nimmt Hofstetter eine frühere Tradition des Schriftentwurfs an der Münchner Akademie wieder auf. Der Gestalter Fritz Helmuth Ehmcke unterrichtete zunächst über 20 Jahre an der Kunstgewerbeschule München und war dann, nach der Zusammenlegung beider Institutionen, von 1946 bis 1948 Professor an der Münchner Kunstakademie. In der Zusammenarbeit mit Stefanie Schwarz wird nun wieder ein Fokus auf die gestalterisch forschende Neuentwicklung von Typografie an der Akademie gelegt.

 

Stefanie Schwarz ist Grafik-Designerin mit dem Schwerpunkt Typografie und Schriftgestaltung. Sie studierte Visuelle Kommunikation in Deutschland (Hochschule Pforzheim, ABK Stuttgart) und den USA (University of Georgia) bevor sie ihren Master in Communication Design am Central Saint Martins College der University of the Arts London abschloss. Seit ihrem Studium arbeitetet sie als freiberufliche Designerin, ist Mitbegründerin des typografischen Forschungslabors „open2type“ und war Gastdozentin an verschiedenen Hochschulen in Deutschland und England. Schwarz war von 2019 bis 2022 Junior-Professorin für Typografie und Schriftgestaltung an der Bauhaus Universität Weimar und ist seit 2021 künstlerisch-technische Lehrerin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Sowohl im Rahmen angewandter Designarbeiten, als auch freier Recherche-Projekte, experimentiert Stefanie Schwarz immer wieder an der Schnittstelle analoger und digitaler Methoden und blickt dabei auf deren gegenseitige Wechselbeziehungen. Darüber hinaus liegt der Fokus ihrer Arbeit auf Schriften/Type Designs, die in verschiedenen Formen Geschichte(n) transportieren und archivieren.

Ihre Type Designs wurden von international renommierten Type Foundries (u.a. in Berlin, Chicago, Buenos Aires und Ahmedabad) veröffentlicht, ihre gestalterischen Arbeiten mehrfach ausgezeichnet und ausgestellt, u.a. Type Directors Club New York, Tokyo Type Directors Club und 100 Beste Plakate (Deutschland / Österreich/ Schweiz).

 

Verena Graf wurde für Juni und Juli von Dr. Kathrin Kinseher in die „Studienwerkstatt für Maltechnik“ eingeladen.

 

Die Studienwerkstätten sind ein wichtiger Teil der künstlerischen Lehre an der Münchner Kunstakademie, die sich auf die Förderung der individuellen künstlerischen Persönlichkeit der Studierenden fokussiert. Sie erweitern in spezifischen Fragestellungen und Techniken die Lehre in den Klassen.

 

An der Akademie gibt es 22 Studienwerkstätten, die allen Studierenden offenstehen. In den Studienwerkstätten können Studierende experimentelle, traditionelle und künstlerische Verfahren anhand ihrer Projekte erproben, anwenden und weiterentwickeln. Sie werden dabei individuell betreut entlang der von ihnen selbst zu entwickelnden Arbeitsvorhaben. Es werden bei Bedarf handwerkliche Grundlagen vermittelt ebenso wie die Grundlagen traditioneller künstlerisch-technischer Verfahren. Darüber hinaus verstehen sich die Studienwerkstätten als Labore, in denen hybride und neueste Verfahren anhand der Projekte der Studierenden getestet und umgesetzt werden.

 

Um die Lehre stets auf höchstem Niveau zu ermöglichen, gehört eine wissenschaftlich fundierte und praktisch erprobte systematische Förderung und Weiterentwicklung der Kompetenzen aller Beschäftigten zu den wesentlichen Aufgaben einer Hochschule. Neben der individuellen beruflichen Entwicklung der Mitarbeitenden trägt sie maßgeblich zur Erreichung und Sicherung strategischer Ziele der Hochschule bei.

 

Mit einem Artist-in-Residence-Programm für die Studienwerkstätten wurde ein innovatives Instrument der Personalentwicklung geschaffen, dass das besondere Profil einer Kunstakademie und ihre spezifischen Herausforderungen berücksichtigt. Der anspruchsvolle Lehr- und Forschungsauftrag der Studienwerkstätten wird durch die Einladung wechselnder hervorragender Künstlerinnen (m/w/d) bzw. fachspezifischer Expertinnen (m/w/d) ausgebaut und internationalisiert.

 

Zusätzlich profitieren über Workshops auch die Studierenden direkt vom Wissen der Gäste.

 

Die ersten „Artists in Residence“ waren im Sommersemester 2024 Thomas Wolf in der „3D-Werkstatt“ und Nicole Beck in der „Studienwerkstatt für Schmuck und Gerät“. Im Wintersemester 2024/25 arbeitete Katrin König in der „Studienwerkstatt für Keramik“.