Der Preis des Akademievereins geht in diesem Jahr an die Klasse von Prof. Alexandra Pirici – für eine Präsentation, die ebenso kritisch wie künstlerisch überzeugend auf die gegenwärtige Situation im Kunst- und Bildungsbereich reagiert.
Mit der performativen Einrichtung eines „AkaBnb“ innerhalb der Akademie setzen die Studierenden ein deutliches Zeichen gegen die zunehmende Ökonomisierung von Bildung und Kultur. Die Besucherinnen (m/w/d) können diesen Raum nur über eine Slot-Buchung betreten – ein klares Symbol für den Zugang zu Kunst und Wissen, der zunehmend reguliert, privatisiert und kontrolliert wird.
Die performativen Arbeiten greifen gezielt in den Raum der Akademie ein, reichen aber auch weit darüber hinaus – in die Umgebung, den öffentlichen Raum, die Stadtgesellschaft.
Die Klasse Pirici stellt damit eine zentrale Frage: Was geschieht mit Kunst und Bildung, wenn öffentliche Förderung, Vertrauen in Prozesse und Raum für echtes Experimentieren schwinden? Es wird deutlich, wie sehr das Feld der Kunst – insbesondere in seiner Lehre – unter Druck steht, sich privatwirtschaftlichen Logiken zu beugen.
„Privates Mäzenatentum und privates Sammeln waren schon immer eine wichtige Unterstützung für die Künste. Doch die ausschließliche Abhängigkeit vom Privaten, insbesondere im Bildungsbereich, wirft nicht nur wichtige Fragen nach Macht und Zweck auf, sondern verschiebt diese Gleichgewichte auch unumkehrbar.“ (zit. aus Booklet)
Der Beitrag der Klasse Pirici ist nicht nur ein künstlerisches Statement, sondern ein politisches. Eine eindringliche und zugleich poetische Auseinandersetzung mit Strukturen, auf die wir dringend blicken müssen.
Die Jury würdigt diese Arbeit für ihre Klarheit und ihre Relevanz.
An der Jury haben in diesem Jahr Dr. Karin Koschkar und Florian Sundheimer teilgenommen.