"Im Zeitalter des Klimawandels wird die Sonne gleichzeitig zur Bedrohung und zur Hoffnungsträgerin. Während sie einerseits im Wechselspiel mit Treibhausgasen die Atmosphäre immer stärker aufheizt, wird sie andererseits von Politik, Umweltaktivist*innen, Künstler*innen und Designer*innen sowie einigen Technologiekonzernen als unerschöpfliche Energiequelle der Zukunft gehandelt. Der Sonne, ihrer ambivalenten Kraft sowie ihrer möglichen technologischen Nutzung oder Abschirmung kommt in gegenwärtigen Zukunftsvisionen in den Künsten und Technowissenschaften eine zentrale Rolle zu.
Die eintägige Konferenz widmet sich insbesondere den zeitgenössischen Imaginationen solarer Zukünfte – ihren Narrativen, Politiken und (Techno-)Ästhetiken. Vor dem Hintergrund eines wachsenden Interesses an der Sonne und unserer sich verändernden Beziehung zu ihr wird untersucht, welche Visionen einer sonnenbasierten post-fossilen Welt derzeit in Kunst, Theorie und Gesellschaft im Umlauf sind und wie diese konzipiert und kommuniziert werden. Die Konferenz umfasst zwei Panels und diskutiert zunächst auf welche Weise Künstler*innen, Designer*innen, Umweltaktivist*innen und der breitere gesellschaftliche Diskurs positive Konzepte solarer (Energie)Zukünfte vermitteln. Das erste Panel bietet in diesem Zusammenhang eine kritische Auseinandersetzung mit der ästhetischen Dimension spekulativer solarer Imaginationen und analysiert das Potenzial von solarer Kunst und solarem Design für die Vision einer postfossilen Zukunft. Das zweite Panel wendet sich dagegen den Schatten und Konflikten zu, die oft hinter den glänzenden Versprechen der Solartechnologien und ihrer ästhetischen Vermittlung verborgen bleiben. Wie reproduzieren zeitgenössische Visionen solarbetriebener Zukünfte die sozialen und ökologischen Ungerechtigkeiten des racial capitalism und was könnte es bedeuten, andere solare Welten zu entwerfen?
Die Konferenz schließt mit einem Artist Talk und dem kritischen Blick auf eine zunehmende Technologisierung solarer Beziehungen in einer wärmer werdenden Welt, wie sie uns beispielsweise in zeitgenössischen künstlerischen Erforschungen spekulativer Lösungsansätzen wie dem solaren Geoengineering begegnen. Wie intervenieren Künstler*innen kritisch in den (neu) entstehenden visuellen Diskurs über Klima-Techno-Fixes und was könnte es bedeuten, unseren Blick auf die Einbettung solarer Beziehungsgeflechte und Thermopolitiken in Zeiten der globalen Erwärmung neu auszurichten?"
*The conference will be held in English.
Program:
Tuesday, 25 November 2025
13:30-15:30 Bright Solar Futures
Rhys Williams (Glasgow)
Marjan van Aubel (Amsterdam)
15:30-16:00 Intermission
16:00-18:00 Beyond the Shine
Myles Lennon (Providence, RI)
Helen V. Pritchard (Basel)
18:00-19:00 Intermission
19:00 Artist Talk Staring at the Sun
Alice Bucknell (Los Angeles)
Konzept und Organisation: Amelie Buchinger (Forschungszentrum für Technoästhetik) and Susanne Witzgall (cx centrum für interdisziplinäre studien).
Der Link zur Veranstaltung wird in Kürze veröffentlicht.