• Johannes Michael Stanislaus, Katharina Deml, Lea Grebe | Filmvorführung & Gespräch
  • Datum & Uhrzeit 2025-07-16 18:00
  • Ort Lenbachhaus | Luisenstr. 33
Bienenstock in der Akademie der Bildenden Künste München, Foto: Sarah Sigmund
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"Sowohl auf der Loggia im ersten Stock des Lenbachhaus als auch im Garten der Akademie der Bildenden Künste München befinden sich Bienenstöcke – in direkter Nachbarschaft zur Kunst. Spätestens seit den 1960er Jahren haben sich verschiedene Verfahren der Inter-Species-Art zwischen Künstler*innen und Bienen entwickelt. Die Frage, wie wir mit Tieren in unserer Umwelt zusammenleben, ist im Angesicht des voranschreitenden Klimakollapses relevanter denn je. Die Bedrohung der Artenvielfalt, das Insektensterben und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sind menschengemacht. Kunst und Kultur können hierbei die kritischen Beobachterinnen einer Mensch-Tier-Beziehung sein, die auf Ungerechtigkeit fußt.

 

Johannes Michael Stanislaus, wissenschaftlicher Volontär und kuratorischer Mitarbeiter der Ausstellung "Was zu verschwinden droht, wird Bild. Mensch – Natur – Kunst", gibt einen Einblick in die Ausstellung und in das Werk "bienenwaben-wachscollage" von Timm Ulrichs. Bei den folgenden Inputs und Gesprächen werden Perspektiven aus der Kunst- und Kulturgeschichte zu Bienen, Insekten und Imkerei präsentiert. Hierzu sind die Künstlerinnen Katharina Deml und Lea Grebe eingeladen, die in ihrer Kunst auf unterschiedliche Weise tierisch erzeugte Materialien wie Honig oder die Bewegungen von Bienenschwärmen aufgreifen. Die Kunsthistorikerin Sophie Godzik forscht in ihrer Doktorarbeit zur künstlerischen und kulturgeschichtlichen Repräsentation von Bienen mit Schwerpunkt auf der modernen und zeitgenössischen Kunst. Der Umweltanthropologe und Filmemacher Felix Remter forscht zum Status der Honigbiene als Nutztier, Haustier oder Wildtier und thematisiert diese Kontroverse in seinem Dokumentarfilm "Eine Frage der Haltung" 2020. Im abschließenden gemeinsamen Gespräch sollen diese Mensch-Tier-Verhältnisse hinsichtlich ihrer technoästhetischen Produktionsweisen befragt und reflektiert werden. Denn in Bezug zur Gegenwart lässt sich der Bienenstock als technoorganisches Gebilde und die Schwarmintelligenz hinsichtlich digitaler Systeme – oder ihr Wirken innerhalb eines Natur-Kultur-Kontinuums, in dem inzwischen auch Roboterbienen zum Einsatz kommen – diskutieren.

 

Das Gespräch ist eine Kooperation mit dem Forschungszentrum für Technoästhetik an der Akademie der Bildenden Künste München und wird gemeinsam von Sarah Sigmund (Akademie der Bildenden Künste München) und Samira Yildirim (Lenbachhaus) organisiert.

 

Vor dem Gespräch zeigen wir um 16 Uhr im Georg-Knorr-Saal den Dokumentarfilm "Eine Frage der Haltung. Nutztier, Haustier oder Wildtier? Vom Überleben der Honigbiene" von Felix Remter, 87 Min, D 2020."

 

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