Tornike Abuladze setzt sich in seinen Arbeiten mit technischen Geräten unserer Gegenwart auseinander. Dazu gehören z.B. automatische Staubsauger, Rasenmäher und Fensterputz-Roboter. Für die Ausstellung widmet sich Tornike mit der Hobbydrohne einem weiteren Gerät, das ganz im Zeichen der technisierten Welt steht. Ähnlich wie in vorherigen Arbeiten lässt Tornike das Gerät eine scheinbar sinnlose Aktion durchführen. Drohnen sind normalerweise mit Akku betrieben und haben deshalb eine begrenzte Flugzeit. Der Künstler hat das Gerät allerdings manipuliert: Tornikes Drohne ist verkabelt und erhält damit unbegrenzt Strom. Die sonst auf wenige Minuten limitierte Flugzeit wird dadurch ins potenziell Endlose ausgedehnt. Der Eingriff ermöglicht es dem Flugobjekt zwar einerseits zeitlich unbegrenzt in der Luft zu bleiben, andererseits ist dessen Bewegungsradius nun wie an einer Leine auf die kurze Abmessung des Kabels reduziert. Tornike versteht diese Arbeit auch als Metapher für das Verhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit. Seine Installation kann als humorvolle Antwort auf die Frage gelesen werden, inwieweit das Streben nach Sicherheit mit dem gleichzeitigen Wunsch nach Freiheit vereinbar ist.
Dafür stellt er moderne Alltagselektronik in den Dienst der Kunst.
Ludwig Dressler versteht sich als Beobachter der Sub- und Popkulturen des Internets. Ein Großteil seiner künstlerischen Praxis besteht darin, sich deren Erzeugnisse anzueignen um daraus Neues zu schaffen. Für „2G Lithium“ greift Ludwig das Ausstellungsthema auf, indem er sich der gewaltigen Masse an Amateur-Drohnenaufnahmen widmet, die auf online Videoplattformen wie Youtube zirkulieren. Für seine Videoarbeit „Wasted“ trug der Künstler über 200 Videosequenzen zusammen, in denen ausschließlich die Abstürze von Amateurdrohnen dokumentiert sind. Die gesammelten Aufnahmen ordnete Ludwig zeitlich absteigend an, sodass die Videocollage stetig an Tempo gewinnt und schließlich in einer regelrechten Bilderflut mündet.
Ludwig sieht die Arbeit als eine Form des künstlerischen Archivierens, bei dem durch die bewusste Auswahl und Anordnung eine neue Sichtweise auf das verwendete Videomaterial eröffnet werden kann. „Wasted“ sieht sich als Dokumentation einer neuen Bewegtbildkultur im Internet. Gleichzeitig versteht sich die Arbeit als Kommentar auf die technologisierte Gesellschaft, die wie im Rausch neue Formen visueller Kultur hervorbringt und dabei möglicherweise selbst ungebremst auf den totalen Absturz hinsteuert.