Sebastian Tröger hat für das Neue Museum über die gesamten Fassadenräume hinweg eine große neue Arbeit gestaltet.
Am Hebel der Welt besteht aus sechs einzelnen Szenenbildern. Die großformatigen Malereien in Schwarzweiß erinnern durch ihre lockere Hängung auch an Wandteppiche oder den Bühnenvorhang im Theater. Inhaltlich orientieren sich die Werke an der Akteinteilung des klassischen Dramas. In einem zusätzlichen sechsten Akt bietet Tröger neben der Katastrophe auch ein versöhnliches Ende an. Die Fassadenräume ergeben auf diese Weise eine zusammenhängende Bildgeschichte.
Sebastian Tröger bezieht bewusst die verschiedenen Perspektiven und Standpunkte der Betrachtenden in die Konzeption ein. Während beim Blick von außen die Gesamterzählung im Fokus steht, wird beim Durchschreiten der Räume die Erzählung immer wieder unterbrochen und es entstehen starke Einzelbilder. Neben Querverweisen auf die Kunstgeschichte (japanische Tuschemalerei, A. R. Penck, etc.) hinterfragt Sebastian Tröger mit der gezeigten Arbeit auch sein eigenes Selbstverständnis als Künstler und thematisiert die Krisen und Herausforderungen unserer Zeit.