Das ATELIER zieht in seiner 64. Ausgabe zu den Zuschauer*innen nach Hause. Von Dokumentarfilmen über Performance-Streams, Audioperformances und Website-Experimenten – drei Tage lang präsentieren Künstler*innen ein vielfältiges Programm mit filmischen, fotografischen und multimedialen Präsentationen auf der Website von PACT und stehen in Künstler*innengesprächen Rede und Antwort.
Für die Online Edition von PACT Atelier zeigt Barbara Posch eine mehrteilige Skulptur (trans luz) in dem Gebäude einer ehemaligen Essener Waschkaue, sowie eine Audioversion des Textes "Ojeoje, Transluzente Absätze". Kreisend um Logistik, Transparenz und Opazität.
Der Begriff Just in Time bezeichnet in der Warenwirtschaft eine Form von Inventar Management, bzw. im allgemeineren Sinne eine Art von Produktionsphilosophie. Dabei ist das Ziel, stehendes Inventar zu vermeiden und einen dauerhaften Warenfluss zu stabilisieren. Demzufolge ist alles, was nicht in Bewegung ist, Ausschuss bzw. Abfall. Was aber, wenn sich ein Element (Stretchfolie) dieser produktiven Momente (Transport) so verdichtet, dass es materiell massiv und schwer wird, und letztendlich als toter Ausschuss liegen bleibt?
Die Transparenz der Folie hat sich zu Opazität verdichtet und ist nicht mehr durchschaubar. Bei der Herstellung der Skulptur-Elemente steht das zeitintensive Umwickeln - immer und immer wieder um die Metallkonstruktion herum - und der dafür nötige körperliche Einsatz in Kontrast, zur optimierten Beschleunigung in Produktionsabläufen wettbewerbsfähiger Unternehmen.
Es wird einen Livestream geben, in dem 1 Teil der Skulptur filetiert wird.