Zeit: 20. + 21.02 | 10:00 - 17:00 Uhr
Die Teilnahme ist kostenfrei und für Alle offen | Anmeldung bitte This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Der Workshop hinterfragt die Annahme einer universellen Gegenwartskunst
(Contemporary Art als Phänomen der Globalisierung). Hat eine solche
Kunst ihre Verbindungen zur westlichen Herkunftsregion aufgelöst oder
bewahrt und schützt es sogar die damit verbundenen Grenzen? Stellt sich
aus der Sicht nicht-westlicher Kulturen die sogenannte „Zeitgenössische
Kunst“ nicht gerade als eine Erweiterung des Geltungsbereichs
europäischer Kunst dar? Und eben nicht als eine neutrale Sammlung
künstlerischer Möglichkeiten, Medien und Techniken, die für alle
visuellen Kulturen zugänglich sind?
In dem zweitägigen Workshop erschließen wir uns zunächst Bilder und
Texte, um die Frage zu klären, ob die „Zeitgenössische Kunst“ in ihrer
dominanten Form als ein „blendender Schleier“ wirkt, der andere
Sichtweisen nicht-westlicher visueller Kulturen verhindert. Ausgehend
von der persischen Kunst als Beispiel und Bezugspunkt fragen wir dann,
ob und was die europäische Kultur denn von anderen Kulturen, von anderen
künstlerischen Formen, Funktionen und Modi lernen könnte. Dies trifft im
Besonderen den schulischen Kontext, da Interkulturalität und
interkulturelles Lernen zentrale Referenzpunkte des Lehrplanes
"Kunstpädagogik" sind. Anknüpfungsmöglichkeiten werden im Hinblick auf
ihre didaktische Relevanz und methodische Realisierbarkeit diskutiert.
Programm:
Der Workshop findet am Donnerstag und Freitag, den 20. und 21. Februar
2020 jeweils von 10:00 bis 17:00 Uhr jeweils mit einer Mittagspause
statt. Die Teilnehmer beteiligen sich aktiv an der Diskussion und
analysieren dabei die Fülle von Materialien zu diesem Thema in Form von
Publikationen, Handouts und Bildern. Die Sprache des Workshops und der
Texte ist Englisch, aber Übersetzungen werden auf Anfrage geliefert. Der
Hauptreferent Bavand Behpoor versteht Deutsch.
Referenten:
Dr. Bavand Behpoor ist im Moment Direktor der Bayaz Art School in
Teheran. Nach seinem Architekturstudium an der University of Shiraz
sowie der zeitgenössischen Kunst am Goldsmith College, London, war er
bis 2017 Forscher am International Doctoral Program MIMESIS der LMU
München. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der modernen und
zeitgenössischen Kunst des Iran. Viele seiner Schriften nehmen dabei
einen kulturwissenschaftlichen Zugang ein. In den letzten zehn Jahren
arbeitete er als Hochschullehrer, Kurator, Kunstkritiker und Theoretiker
und übersetzte auch Bücher. Als Kurator leitete er mehrere Ausstellungen
in Teheran und kuratierte 2012 eine Sektion der Taipei Biennale. Seine
Texte erschienen in vielen Sprachen. Als Künstler hat er im Bereich
Performance und Installation gearbeitet. Er lehrte an der FU Berlin, der
LMU München, der Teheraner Kunstuniversität und den Sooreh-Universitäten
in Shiraz und Teheran.
Olaf Probst ist bildender Künstler und Lehrer an einer FOS für
Gestaltung und einem Gymnasium. Er studierte auf Lehramt in Stuttgart
mit dem Beifach 'Intermediales Gestalten'. 2007 betreute er die Klasse
für Malerei und Kirchenraum an der AdBK München. 2007–2011 hatte er dort
den Lehrauftrag „Praxisseminar Zeichnen“ und 2019 für Performance und
Spiel. Er leitete zahlreiche Workshops an v.a. französischen
Kunsthochschulen (Tours, Valenciennes, Greifswald, Angoulême, Nizza),
war 2015 Leiter des Fortbildungsseminars 'Zeichnen und Inklusion' für
Seminarlehrer Kunst an Gymnasien in Dillingen. Im Rahmen der transform
Lehrerfortbildung an der AdBK München leitete er seit 2016 jeweils
zweimal Seminare für Zeichnen und Performance.