Vortrag und Workshop mit der Regisseurin Christine Umpfenbach - für Studierende der Akademie
Datum: 2020-11-09
2020-11-10

 

Im Rahmen unserer Beschäftigung mit dem Thema „Gewalt als Akt der Kommunikation?“ lädt die Klasse Nicolai die Regisseurin Christine Umpfenbach ein. In ihrem Rechercheprojekt “9/26 – Das Oktoberfestattentat”, das am 24. Oktober 2020 seine Uraufführung in den Münchner Kammerspielen hatte, widmet sie sich der Perspektive der Überlebenden und Hinterbliebenen des Oktoberfestattentats im Jahr 1980.

 

In ihrem Vortrag an der AdBK gibt Christine Umpfenbach Einblick in ihre künstlerische Tätigkeit als Regisseurin und Autorin von Dokumentartheaterprojekten, die im In - und Ausland immer in Zusammenarbeit mit Betroffenen, Zeitzeugen, Überlebenden von bestimmten gesellschaftspolitischen Ereignissen entstehen. In ihrer Arbeit geht es um Menschen, die oft von Politik und Gesellschaft nicht oder zu wenig gehört, gesehen und ernst genommen wurden. Durch intensive Recherche und Gespräche werden ihre Stimmen in den Mittelpunkt gerückt.

 

CHRISTINE UMPFENBACH studierte Bühnenbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und Regie am Goldsmiths College London. Sie leitete das Obdachlosentheater Ratten 07 an der Volksbühne Berlin. Seit 2003 arbeitet sie als freiberufliche Regisseurin in verschiedenen Städten u.a. in München, Freiburg, Riga, Tel Aviv und Taipei. Ihre Theaterprojekte sind dokumentarisch und häufig partizipativ. Seit 2006 hat sie an den Münchner Kammerspielen kontinuierlich inszeniert u.a. Fluchten 1-4Gleis 11Win Place Show 2018, # Love und hat die Stadtprojekte Hauptschule der Freiheit und Munich Central mitentwickelt. Urteile das im Residenztheater München 2014 uraufgeführt wurde, war das erste Stück in Deutschland, das sich mit der Perspektive der Opfer des NSU beschäftigt hat. Es wurde im Unrast - Verlag herausgegeben.

2014 erhielt sie den Theaterförderpreis der Landeshauptstadt München, da ihre "entwickelten Projekte, die (identitäts-) politischen und sozialen Themen in dieser Stadt sehr direkt, präzise und ästhetisch überzeugend ansprechen. Ihre Arbeiten sind daher nicht nur 'mit dem Kulturleben Münchens eng verknüpft', sondern ganz konkret mit dem Leben in dieser Stadt.

Zuletzt entwickelte sie das Stück 9/26 - Das Oktoberfestattentat an den Münchner Kammerspielen.

 

Eine Kooperation mit der Otto-Falckenberg-Schule für Schauspiel und Regie.