Wie durchlässig sind wir, wie absorbierend? Pamela Rosenkranz begreift Menschen als Membranen. Für ihre Ausstellungen wählt sie eindringliche Mittel. Im Kunsthaus Bregenz antwortet sie auf dessen Architektur. Pamela Rosenkranz hinterfragt die Vergewisserung des authentischen Erlebens. Reine Erfahrung gibt es ebenso wenig wie Immunität gegen unsichtbare Existenzen. Dies ist in Zeiten einer Pandemie nicht zu leugnen. Menschsein ist osmotisch und künstlich modelliert.
In der Ausstellung löst sich die Trennung von Natur und Künstlichkeit auf. Sie wird zum animierten »Lebensraum« einer robotischen Kreatur, die von unseren Geräten mitgesteuert wird und alles verbindet. Ihre Wahrnehmung klingt vibrierend durch das ganze Gebäude. Die Signale unserer Mobiltelefone sind schon eingespeist, wenn wir sie antreffen. Die Betrachtung von Kunst oder Dargestelltem als ein dem Menschen tiefengeschichtlich innewohnendes Bedürfnis, das uns auch physisch ergreift, zieht sich durch die Ausstellung. Das Haus wird zum Organismus eines erweiterten biologischen Zusammenspiels.
(Text Kunsthaus Bregenz)