Ausstellung
Eröffnung: 2023-10-05 19:00
Datum: 2023-10-06
2023-10-19
Öffnungszeiten: nach Vereinbarung
Ort: Rosa Stern Space | Belgradstr. 76

 

Mit Lu Cheng, Andrea Karl, Lisa Karnauke, Lena Krüger, Malin Müller, Julius Niemeyer, Anne Nitzpan.

 

Das Ausstellungsprojekt LIMINAL DISTANCES bringt die Studierenden der Muthesius Kunsthochschule Kiel mit den Studierenden der Akademie der Bildenden Künste München zusammen. Die beiden Kunstschulen unterscheiden sich nicht nur in ihrem Lehrsystem, sondern stehen sich auch in ihrer zeitlichen Historie gegenüber. Die Akademie der Bildenden Künste München als eine der ältesten Kunstakademien, die Muthesius Kunsthochschule Kiel als die jüngste Deutschlands. Jenseits dieser beschriebenen Distanzen, lassen sich weitere finden, sowohl räumliche als auch inhaltliche.


LIMINAL DISTANCES bezieht sich zunächst auf die Distanz an sich. Eine Distanz, die zu überbrücken ist, mit der zu arbeiten ist, auf die aufmerksam gemacht werden soll. Dies geschieht durch das Auffinden und Aufzeigen von Überschneidungen und Bezugspunkten zueinander. Verknüpft mit der Liminalität, dem Schwellenzustand, wird die Distanz zu einem zu bearbeitenden In-Between. Obwohl der Begriff der Liminalität zunächst von Arnold van Gennep als anthropologischer Begriff zur Beschreibung und Analyse verschiedener Stadien von Riten eingeführt wurde, wurde der Ausdruck seither in vielen anderen Disziplinen und Bereichen übernommen. Victor Turner prägte den Begriff mit seinen Ausweitungen des Konzepts der Liminalität, die auf dem Subjekt (wer die liminale Periode durchläuft), der Zeit (wie lange die liminale Periode dauert) und dem Raum (wo die liminale Periode auftritt) basieren. Unter Berücksichtigung dieses Konzepts kann der Schwellenzustand in verschiedenen Situationen auftreten, als Transition von einem Zustand in den anderen. Bezogen auf den menschengemachten, dennoch menschenleeren Raum ist das Konzept vor allem popkulturell seit einigen Jahren durch die Ästhetik der liminal spaces bekannt. Ein Schwellen- bzw. Übergangsraum, durch den das Subjekt von einem Startpunkt zu seinem Ziel gelangt – vom „Hier“ ins „Dort“.