Ausstellung des Arbeitskreis 68 - Künstlergemeinschaft Wasserburg am Inn
Alle Künstler*innen wurden eingeladen, sich mit dem kleinen Format auseinander zu setzen. Das eigene aktuelle Thema, das, was gerade dargestellt oder gesagt werden will – reduziert auf 10x10cm.
„Wichtig ist das Kleinformat weil ́s was zu sagen hat. Große Bilder zeigen Farb und Form und Schweigen“
F.W. Bernstein
Kleine Skulpturen, Fotograf*innen wie das Duo „Minimiam“ oder Slinkachu, platzieren winzige Figuren in der großen Welt und erfreuen sich einer immer größer werdenden Fangemeinde. Die japanischen Kleinskulpturen, Sagemono und Netsuke, sind begehrte Sammlerobjekte. Viele scheinen sich nach dieser Kleinheit zu sehnen: Tiny-Häuser haben den Traum nach einer Villa abgelöst, Puppenhäuser erfahren nach jahrelanger Flaute wieder eine Renaissance und auch Erwachsene bauen in ihrer Freizeit Modelleisenbahnlandschaften oder Legowelten. Und nicht umsonst nennt man kostbare Dinge „Kleinod“. Vielleicht die Sehnsucht nach Überschaubarkeit in einer immer komplexeren Welt?
In der Kunst birgt das kleine Format eine besondere Herausforderung für die Kunstschaffenden: Das Detail gewinnt an Bedeutung. Perspektive, Komposition und Kontext müssen neu gedacht werden. Und auch die Betrachtenden sind gefragt: Große Werke bestechen oft schon durch ihre Größe, ihre Farbigkeit, ihre Massivität. Kleine Kunstwerke muss man genau anschauen, sie wollen betrachtet werden und fordern Nähe ein.
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