v.l. : Bettina Blumenberg, Thomas Girst, Bernhard Maaz

Die Münchner Kunstakademie würdigt mit der Verleihung der neuen Honorarprofessuren das persönliche Engagement in der Lehre und intensiviert bestehende Partnerschaften. Neben der Ergänzung und Vertiefung von inhaltlichen Aspekten des Lehrangebotes ist die Vermittlung von vielfältigen Aspekten aus der Praxis von großer Bedeutung.



Bettina Blumenberg
lehrt seit vielen Jahren Literatur- und Kunstwissenschaft an der Münchner Kunstakademie. Die Schriftstellerin, Übersetzerin und Essayistin widmet sich mit Vorliebe der zeitgenössischen Kunst sowie kulturhistorischen und philosophischen Themen. In ihren Seminaren und Vorlesungen zu Philosophie und Literatur ergänzt sie auf prägnante Weise das Angebot der Akademie zur theoretischen Auseinandersetzung der Studierenden mit den geistesgeschichtlichen und politischen Hintergründen kultureller Phänomene, Werte und Machtstrukturen.

Neben der Vermittlung von traditionellem kunsthistorischem und kunsttheoretischem Wissen gilt es, die Studierenden zur adäquaten Reflexion und Verortung der eigenen künstlerischen Arbeit anzuregen.

 

Bettina Blumenberg, gebürtige Lübeckerin, ist Schriftstellerin und Übersetzerin (aus dem Englischen und Französischen). Die Romanistin und Kunsthistorikerin studierte in Genf, Paris und Salamanca und war als Dramaturgin am Theater sowie als Lektorin bei verschiedenen Verlagen tätig. Heute lehrt sie Literatur- und Kunstwissenschaft an der Münchener Akademie der Bildenden Künste.

Als Essayistin gilt ihre Vorliebe der zeitgenössischen Kunst sowie kulturhistorischen und philosophischen Themen. Zuletzt legte sie Neuübersetzungen von „The Aspern Papers" und „Washington Square“ von Henry James vor und schrieb Essays dazu. Außerdem ist sie als Nachlassverwalterin des Philosophen Hans Blumenberg international unterwegs.

 



Dr. Thomas Girst
ist als globaler Leiter des Kulturengagements der BMW Group verantwortlich für hunderte Partnerschaften weltweit und wurde 2016 als „Europäischer Kulturmanager des Jahres“ ausgezeichnet. Der promovierte Kunsthistoriker ist auch als Kurator und Journalist tätig (u.a. „Marcel Duchamp 1912“ im Münchner Lenbachhaus) und seine wissenschaftlichen Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Seit 2011 lehrt der international anerkannte Experte des Œuvres von Marcel Duchamp an der Münchner Kunstakademie. Themenschwerpunkte seiner Vorlesungen und Seminare sind Dada und Surrealismus, Manifeste und frühe Avantgarden sowie deren Einfluss auf die zeitgenössische Kunst. Andere Lehr-veranstaltungen beschäftigten sich mit Künstlerreisen, Schrift und Bild als auch dem Spannungsverhältnis von Wirtschaft und Kultur. Mit seiner großen Erfahrung sowohl in Theorie und Praxis der Kunst und der Kunstvermittlung ergänzt Dr. Thomas Girst die Lehre an der Akademie ganz wesentlich mit Themen zur Verbindung von Kunst und Leben bzw. Kunst und Kunstmarkt.

 

Thomas Girst, geb. 1971, studierte Kunstgeschichte, Amerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und der New York University. Er wurde zum Thema Art, Literature, and the Japanese American Internment promoviert. In New York war er 1995-2003 Forschungsleiter des Art Science Research Laboratory unter dem Direktorat von Stephen Jay Gould, Harvard University sowie Kulturkorrespondent der TAZ. Seit 2003 ist er globaler Leiter des Kulturengagements der BMW Group. Zu seinen Veröffentlichungen gehören zuletzt u.a. The Duchamp Dictionary (2014), 100 Secrets of the Art World (2016) und Alle Zeit der Welt (2019).

 


Mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen steht die Akademie traditionell in engen Beziehungen. Deshalb freut sie sich, den Generaldirektor Dr. Bernhard Maaz als Honorarprofessor gewonnen zu haben. Sein Wissen und Engagement, seine Erfahrung in der Kuration, aber auch Inszenierung von Ausstellungen und seine pädagogischen Fähigkeiten stellen einen immensen Gewinn für das stete Vorhaben der Akademie dar, eine Brücke zwischen Kunstlabor und Kunstmuseum zu bauen.

Dr. Bernhard Maaz ist die Verbindung zwischen Museum und Studierenden der Kunst und der Kunstgeschichte sehr wichtig.

Für die Akademie der Bildenden Künste München sind seine Lehrveranstaltungen ein weiteres wichtiges Professionalisierungsangebot für ihre Studierenden.

Bernhard Maaz (*1961 in Jena) hat Kunstgeschichte und Archäologie studiert und war als Wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 1986 in Berlin an der Nationalgalerie bei den Staatlichen Museen zu Berlin tätig. Er betreute zunächst die Skulpturen des 19. Jahrhunderts; aus dieser Tätigkeit erwuchsen seine Dissertation zu dem Bildhauer Christian Friedrich Tieck und zahlreiche Publikationen. Als Baureferent war er unter anderem für die Sanierung der Alten Nationalgalerie zuständig, die 2001 abgeschlossen wurde. Ausstellungen im In- und Ausland mit Skulpturen, Malerei und Zeichnungen vornehmlich des 19. Jahrhunderts folgten, darunter die 2008 in München gezeigte und vom Internationalen Kunsthistorikerverband als besondere Ausstellung des Jahres ausgezeichnete, gemeinsam mit Christiane Lange kuratierte Ausstellung „Adolph Menzel. Radikal real“ in der Hypo-Kunsthalle München. Bis 2009 war er Leiter der Alten Nationalgalerie und zuletzt Stellvertretender Direktor der Nationalgalerie, dann folgte ab 2010 eine mehr als fünfjährige Tätigkeit als Direktor des Kupferstich-Kabinetts und der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Zu seinen Publikationen dieser Jahre gehören „Das Kupferstich-Kabinett Dresden“ mit einer Auswahl der Meisterwerke (Hrsg. 2013) sowie sein umfangreicher Band „Gemäldegalerie Alte Meiser Dresden. Eine Geschichte der Malerei“ (2014).

Seit April 2015 ist er als Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen für deren Haupthäuser und Filialen, für die Sammlungen wie die Baustellen und Bauplanungen verantwortlich. Bernhard Maaz hat in der Vergangenheit vielfach und zu verschiedenen Themen an den drei Berliner Universitäten (Freie Universität, Humboldt-Universität und Technische Universität), an der Technischen Universität Dresden und an der Ludwig-Maximilians-Universität München gelehrt. Ihm ist die Verbindung zwischen Museum und Studenten der Kunst und der Kunstgeschichte sehr wichtig.