Die Ausstellung ‚Paradise Lost #gender shift‘ ermöglicht mittels zeitgenössischer Werke – Fotografie, Video und Performance – den Blick auf unsere Gesellschaft in ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Kunst nimmt oftmals Veränderungen in der Gesellschaft wie ein Seismograf wahr und thematisiert sie. Das Aufbrechen alter Rollenbilder, die Infragestellung moralischer Vorgaben auch in den Religionen und die sexuelle Selbstbestimmtheit des Menschen sind Themen, die heute nicht nur in den Medien Hochkonjunktur haben, sondern zu einem tiefgreifenden Wandel unserer Lebensrealität führen. Die Geschlechterforschung wird bereits seit den 1970er Jahren intensiv betrieben, doch gewinnt das Feld weiterhin immer mehr an Komplexität. Neu gewonnene Erkenntnisse verändern langsam unseren Alltag und unsere Sprachgewohnheiten.
Im DG Kunstraum liegt der Schwerpunkt auf dem unmittelbaren Abbild des Menschen in Form der Fotografie. Durch eine lockere Salonhängung versucht die Ausstellung in einer Art großem Tableau unterschiedliche Einblicke zu generieren. Die Dichte der Arbeiten baut visuelle Brücken und schafft Raum für neue Interpretationen und Sehweisen.
In der Galerie der Künstler ergänzen ausgewählte künstlerische Positionen als eigenständiges Filmprogramm die Ausstellung. Die künstlerischen Beiträge verhandeln von der individuellen Entscheidung (Sex-Design), über die Befreiung der Sprache oder Berufswelt von Geschlechtervorgaben, bis hin zum Global Shift unterschiedliche Facetten der Chancen und Herausforderungen des Menschseins heute.
Die PLATFORM bietet als Satellit einen Einblick in einzelne Teilbereiche des Gender-Diskurses. Interessierte Besucher*innen sind in den als Safe Space konzipierten Ausstellungsraum eingeladen zu verweilen, sich in einer Bibliothek über die Vielfalt der Gender-Thematik zu informieren und sich auszutauschen. Ein Online-Programm mit Vorträgen und Workshops ergänzt die Ausstellung. Im Fokus stehen die Komplexität, Vielstimmigkeit sowie der stetige Entwicklungsprozess innerhalb des Themas, und die gesellschaftliche Wahrnehmung und Relevanz von Gender.
Teilnehmende Künstler*innen
Paul Adie
Yalda Afsah & Ginan Seidl
Jutta Burkhardt
Cihan Cakmak
Rineke Dijkstra
VALIE EXPORT
Alicia Framis
Katharina Gaenssler
Harry Hachmeister
HAVEIT
Julia Krahn
Cyrill Lachauer
Sara Mayoral Jimenez
Benyamin Reich
Lilian Robl
Aura Rosenberg
Thomas Ruff
Tejal Shah
Pola Sieverding
Jana Sterbak
Sophia Süßmilch
Susanne Wagner
Performance-Programm
Sara Mayoral Jimenez
Stephanie Müller mit Klaus Erika Dietl
Doro Seror
Sophia Süßmilch mit Valentin Wagner
Domino Pyttel mit Murat Kiziltas