Der Förderpreis für junge Kunst des Kunstclub13 e.V. in Kooperation mit der PLATFORM geht dieses Jahr gleich an zwei nominierte Künstler*innen, an Minjae Lee und Lea Vajda. Das Preisgeld für die Gewinner*innen wird auf 6.000 Euro erhöht, so dass beide jeweils 3.000 Euro erhalten. Charlotte Giacobbi ist Gewinnerin des Publikumspreises. Gestiftet wird der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis von Andreas Wiede-Kurz (Wiede-Fabrik).
Lea Vajda und Minjae Lee überzeugten die Juror*innen gleichermaßen. Nach Auffassung der Jury zeigten beide so unterschiedliche Positionen und Ansätze, dass diese nicht gegeneinander ausgespielt werden können:
„Mit seiner künstlerischen Arbeit gelingt es Minjae Lee, ein eindrucksvolles Psychogramm einer von Ängsten gequälten Gesellschaft zu entwerfen. Sein Konzept gewinnt im Zeitraum der letzten beiden Jahre unter der pandemiebedingten Isolation an Aktualität und wird schlüssig weiterentwickelt mit Verweis auf die Gefahr des ‚unreinen Atems‘. Die Zunahme von Zwangshandlungen wird durch den obsessiven Körpereinsatz des Künstlers in engen (ausweglosen) Raumformationen ausgedrückt – ein passendes Statement in Zeiten serieller Krisen, wie wir sie derzeit erleben. Lea Vajda überzeugt in ihren Arbeiten mit einem hohen künstlerischen Reifegrad. Der Aspekt der Transformation von vorhandenem Material und die Rekontextualisierung von bekannten Alltagsobjekten oder Archivmaterial in raumgreifenden installativen Arbeiten hält sowohl intellektueller Überprüfung als auch medienspezifischen Anforderungen an die jeweilige ästhetische Umsetzung stand. Ihre Auseinandersetzung mit und kritische Reflexion von gesellschaftlichen und sozialpolitischen Prozessen besitzt konzeptuelle Tiefe und spricht zugleich den Betrachter in seiner Lebenswelt unmittelbar an – eine Gratwanderung, die sie gekonnt meistert,“ so die Begründung der Fachjuror*innen Tanja Beuthien (Korrespondentin des Kunstmagazins art in München), Rasmus Kleine, Museumsleiter Kallmann Museum Ismaning und Vorstandsvorsitzender des Akademie-Vereins), Dr. Rüdiger Maaß (Sammler und Vorstandsvorsitzender Kunstverein München) und Anna Schneider (Kuratorin Haus der Kunst).
In einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren die fünf Nominierten in der Halle der PLATFORM aktuelle Arbeiten.
Charlotte Giacobbi regt mit ihren Gemälden die Betrachter*innen an, ihre eigene Position im Raum und ihre Körperlichkeit zu hinterfragen. Durch das Spiel mit transparenten Materialien und Farbdichte schafft sie ein dreidimensionales Werk, das sich mit dem Licht verändert.
Minjae Lee beschäftigt sich in seinen performativen Arbeiten sowie Raum-, Licht-, und Soundinstallationen mit sozialen Ängsten und dem Gefühl der Vergeblichkeit. Dabei setzt Lee häufig seinen eigenen Körper ins Verhältnis zu seinen konstruierten, erfahrbaren Gefühlsräumen.
Paulina Nolte ist Video-, Performance- und Bildende Künstlerin. In ihren interdisziplinären Arbeiten schafft sie surrealistische Traumwelten aus Text, Musik, Zeichnungen oder Plastiken und verkörpert Figuren, die durch jene Welten wandeln.
Gülbin Ünlü beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Realitätsflucht, viralen Bildwelten und kollektiven Erinnerungsräumen. Ihre künstlerische Praxis umfasst Kollaborationen, Foto- und Videoarbeiten, Installationen, Performances, Musik und Malerei.
Lea Vajda widmet sich in ihren Arbeiten vielfältigen Umwandlungsprozessen von bereits vorhandenem Material. Dabei gilt ihr Interesse geschichtlichen, gesellschaftlichen und sozialpolitischen Gegebenheiten und Prozessen, die sie kritisch betrachtet.
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