Die Ausstellung ROMs mit den Künstlern Lou Jaworski und Michael Venezia präsentiert Skulpturen, Malerei und Papierarbeiten, denen auf individuelle Weise ein unmittelbares Interesse an materiellen Qualitäten und formal-prozesshafter Reduktion zugrunde liegt. Im Dialog dieser beiden künstlerischen Positionen wird jeweils das rationale Ausbalancieren kompositorischer Elemente mit- und gegeneinander deutlich. Neben der Auseinandersetzung mit geometrischer Abstraktion und Raster wird in der Erkundung der Eigenschaften von Farbe bei Michael Venezia oder von Ferritmagnet bei Lou Jaworski auch die physikalische Selbstständigkeit der Materialien zu einem wesentlichen Teil der konzeptuellen Grundlage der Werke.
Die Ausstellung ROMs präsentiert drei Werkgruppen von Lou Jaworski (*1980 in Warschau, Polen) bestehend aus einer magnetischen Installation, mehreren Magnetskulpturen und Wandarbeiten sowie Offsetdrucken, deren konzeptuelle Grundlagen sich mit den raumspezifischen Eigenschaften verbinden. Die Skulpturen und Installationen aus zersplitterten oder geometrisch geformten Ferritmagneten zeichnen sich durch das spannungsvolle Zusammenwirken von materieller Autonomie, ephemerer Abstraktion und physikalischer Gesetze aus. Innerhalb des minimalistischen Diktums einer Erweiterung des Bildraums verdeutlichen Jaworskis Werke auf modellhafte Weise das Verhältnis einzelner Strukturen zueinander, zum Raum und zum Betrachter.
Michael Venezia (*1935 in New York, USA) revolutionierte durch die intensive Auseinandersetzung mit der Eigenständigkeit von Bildträger und Farbauftrag als einer der Protagonisten der Minimal Art das Medium Malerei. Die Ausstellung konzentriert sich auf eine Reihe seiner ikonischen Spray-Paintings auf Leinwand und Papier aus der Zeit von 1969 bis 1972, in denen er flüssiges Material aus Acrylemulsion und Metallpigmenten mittels einer Spraypistole auf die Leinwand aufbringt. Dafür wählt der Künstler silberne Pigmente, deren Erscheinung sich durch das Umgebungslicht verändert und die durch ihre reflektierende Eigenschaft in den Raum des Betrachters eingreifen. Die Bevorzugung von metallischen Acrylemulsionen steht im Einklang mit der zunehmenden Verwendung von Industriematerialien und Produktionstechniken in dieser Zeit.