Vortrag von Ulrich Loock
DI 01.07.14 | 19:00 Uhr
Raum 01.23 im Neubau | Akademiestr. 4
Auf Einladung der Klasse Schneider
Workshop für Studierende
MI 02.07.14 | 10:00 Uhr
Raum EG 21 im Altbau | Klasse Schneider
Die aktuelle Berlin Biennale bestätigt einen Eindruck, der auch von vielen anderen Ausstellungen bleibt: Ein bedeutender Teil der Gegenwartskunst operiert wie ein Indikator, der auf einen größeren Zusammenhang hinweist, ohne ihn selbst zu entfalten. Besonders gilt dies für Kunst mit hohem theoretischen und politischen Anspruch. Ob Globalisierung, Genderthemen oder Institutionenkritik:
Die Wirklichkeit, an der Künstler sich abarbeiten, zeigt sich von ihrer ästhetischen Wiederbeschreibung oft gänzlich unberührt. Die Welt wird untersucht, abgetastet, sortiert; aber sie bleibt, was und wie sie ist. Man mag dann von künstlerischer Forschung sprechen – oder aber die Kapitulation der Kunst vor den realen Gegebenheiten beklagen.
Ulrich Loock analysiert die Ästhetik des Verweises und bringt sie mit Werken in Verbindung, die genau diesen Mechanismus problematisieren. An den Arbeiten so unterschiedlicher Künstler wie Luc Tuymans, Thomas Struth oder Ahlam Shibli zeigt er, wie zeitgenössische
Künstler die Logik der bildlichen Repräsentation – also: der Wieder-Vergegenwärtigung – grundsätzlich infragestellen.
Ulrich Loock (*1953 in Braunschweig) war seit 1985 nacheinander Direktor der Kunsthalle Bern und des Kunstmuseums Luzern, beide Schweiz, und Stellvertretender Direktor des Museu de Serralves, Porto, Portugal. Während dieser Zeit hat er viele Künstler in frühen bedeutenden Ausstellungen gezeigt, etwa Marlene Dumas, Ernst Caramelle, Thomas Schütte oder Eberhard Havekost.
Gegenwärtig lebt er in Berlin und lehrt an der Hochschule der Künste in Bern.