"In meiner Ausstellung untersuche ich den Zustand des Postdigitalen – die Verschmelzung von analoger und virtueller Realität und ihren Einfluss auf Identität, Körper und Wahrnehmung. Ausgangspunkt ist meine eigene Biografie: Ich habe meine Kindheit noch ohne digitale Medien erlebt, während die sozialen Medien und die Digitalisierung parallel zu meinem Erwachsenwerden immer präsenter wurden. Mich interessiert die Ambivalenz des Digitalen – zwischen Faszination, Kontrolle und Identitätsbildung.
Im Zentrum steht die VR-Arbeit REM (2025), die den Traum als Metapher für den postdigitalen Schwebezustand begreift. Aus einer Kindheitserinnerung an eine Kissenhöhle entsteht eine virtuelle Traumlandschaft, in der Emotion, Erinnerung und Code ineinanderfließen. Die Arbeit übersetzt persönliche Erinnerung in eine digitale Form und fragt, wie sich Erinnerung verändert, wenn sie zum Datensatz wird. Begleitet wird sie von einem schwebenden Kunststoffkissen – einem analogen Echo des digitalen Raums.
Die Installation Echo (2025) verbindet technologische und organische Elemente. Eine säulenartige Struktur mit in Epoxidharz gegossenen, KI-generierten Mustern verweist auf Datenübertragung und Wahrnehmungskontrolle. Hier wird sichtbar, wie digitale Systeme Körperlichkeit ausblenden und visuelle Dominanzen reproduzieren.
Mit For You (2025) mache ich die körperliche Wirksamkeit digitaler Algorithmen erfahrbar. Das Soundpodest überträgt virale TikTok-Sounds als Vibrationen auf den Körper und zeigt, wie Datenströme Verhalten und Identität formen.
Meine Arbeiten sind zugleich Reflexion und Erfahrung – sie verhandeln, wie sich das Digitale in unsere Emotionen, Erinnerungen und Körper einschreibt und die Grenzen zwischen Realität, Traum und Interface zunehmend auflöst."
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"In my exhibition, I explore the postdigital condition – the merging of analog and virtual realities and their impact on identity, body, and perception. My starting point is personal: I grew up without digital media, while social media and digital culture became increasingly present as I entered adulthood. I’m interested in the ambivalence of the digital – between fascination, control, and identity formation.
At the center stands the VR work REM (2025), which uses dreaming as a metaphor for the postdigital in-between state. Based on a childhood memory of a pillow fort, it creates a virtual dreamscape where emotion, memory, and code intertwine. The work translates intimate memory into digital form, questioning how emotional experience changes when turned into data. A floating resin pillow in the physical space echoes this virtual environment.
The installation Echo (2025) merges technological and organic structures. A column with cast resin plates based on AI-generated patterns refers to data transmission and perception control, exposing how digital systems exclude physicality and reinforce visual dominance.
With For You (2025), I translate digital algorithms into physical experience. The sound platform transmits viral TikTok sounds as vibrations, revealing how algorithms shape behavior and identity.
My works move between reflection and immersion – exploring how the digital has inscribed itself into our emotions, memories, and bodies, dissolving the boundaries between reality, dream, and interface."