Black, Crip, Queer und Sex Ökologien
Non-Normative Perspektiven auf NaturKulturen in Theorie und Kunst der Gegenwart
(Seminar, FK-T3, D.04.09, D.05.09, FU-Z1)
Dr. Susanne Witzgall
Raum E.O1.23, Akademiestr. 2
Zeit Mittwoch 14.00–16.00 Uhr, Beginn: 26.10. (Vorbesprechung), weitere Termine: 02.11., 09.11., 16.11., 23.11., 30.11., 7.12., 14.12., 11.01., 18.01, 25.01., 01.02.
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In den letzten Jahren fallen im ökologischen Theoriediskurs und in der zeitgenössischen Kunst vermehrt Ansätze auf, die von den Black, den Queer und den Disability Studies inspiriert sind und mit ihrem Fokus auf Sex, Gender, race oder Disablismus alternative nicht-normativen Perspektiven auf unsere (zerstörten) Ökosysteme eröffnen. Sie thematisieren, dass arme Menschen und People of Colour überdurchschnittlich stark unter den Belastungen der Ressourcenausbeutung und dem Klimawandel leiden oder betonen die besondere Verletzlichkeit von Körpern mit Beeinträchtigung in toxischen Umwelten. Sie heben die Bedeutung von Erotik für die Relationen von Menschlichem und Mehr-als-Menschlichem hervor oder stellen dualistische Kategorien wie natürlich/unnatürlich, normal/abnormal oder gesund/krank in Frage, auf welchen die Abwertung bestimmter Körper, Individuen und Umwelten beruht. Dahinter steht allem voran das (politische) Anliegen jenseits einer kritischen Adressierung destruktiver Machtverhältnisse alternative Zukünfte der Achtsamkeit und Fürsorge zu eröffnen.
In der Lehrveranstaltung werden zentrale künstlerische und theoretische Positionen der Black, Crip und Queer Ökologien vorgestellt. In diesem Zusammenhang soll kritisch diskutiert werden, inwiefern diese Ansätze nicht nur als Identitätspolitik, sondern auch als analytische Strategien verstanden werden können, Verletzlichkeit und Prekarität als grundsätzliche Verfasstheit des Lebens im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts besser zu erfassen und einen weniger destruktiven Umgang mit unseren Ökosystemen aufzuzeigen. Zur Auswahl stehen im derzeitigen Programm der Lehrveranstaltung unter anderem künstlerische Arbeiten von Imani Jacquelin Brown, Jesse Darling, Anne Duke Hee Jordan, Annie Sprinkle und Beth Stephens sowie Texte von Stacy Alaimo, Judith Butler, Eli Clare, Greta Gaard, Audre Lorde oder Sunaura Taylor; es können jedoch auch gerne eigene Vorschläge zur Erarbeitung des Themenfeldes eingebracht werden.
Parallel zu dieser Lehrveranstaltung findet im Wintersemester eine vierteilige Vortragsreihe mit dem Titel Strange Ecologies statt, die zusammen mit Nils Norman organisiert wird und ähnliche Themen und Fragestellungen aufgreift. Der Besuch der Vortragsreihe ist jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme dieser Veranstaltung und umgekehrt.
Pflichtseminar für Examenskandidat*innen der Kunstpädagogik
(KP D.07.09)
Magdalena Becker, Prof. Dr. Florian Matzner, Prof. Dr. Dietmar Rübel, Sarah Sigmund, Sabine Weingarten, Dr. Susanne Witzgall, Samira Yildirim
Zeit Mittwoch 26.10., 14.00–16.00 Uhr (Vorbesprechung in der historischen Aula), danach Termine nach individueller Vereinbarung mit der*m jeweiligen Prüfer*in
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Zur Vorbereitung auf die mündliche Examensprüfung in Kunstgeschichte wird um individuelle Terminvereinbarungen mit der*m ausgewählten Prüfer*in gebeten.