Am 30. Oktober 2020 veröffentlicht die niederländische Zeitung NRC einen Artikel, der die Kunstwelt und darüber hinaus schockiert. Dem niederländischen Künstler Julian Andeweg wird sexuelle Gewalt über 14 Jahre mit über 20 Opfern vorgeworfen. Trotzdem hatte der Kunstmarkt ihn nicht daran gehindert sich als bildender Künstler einen Namen zu machen.
Silvia Gardini nimmt diesen Artikel zum Anlass für eine Recherche über sexuelle Gewalt in der niederländischen Kunstwelt. In ihrem Vortrag diskutiert sie den Andeweg-Fall und informiert über mögliche Lektionen für die deutsche Kunstwelt. Gardini thematisiert den Anteil der Kunstakademie in Den Haag (KABK) an dem Fall, sowie die noch immer verbreitete Romantisierung des Künstlers als bad boy, die Trennung zwischen dem Künstler/der Künstlerin und seiner/ihrer Kunst, den Begriff der cancel culture und mehr.
Silvia Gardini (Niederlande) ist Studentin an der AdBK München mit Hintergrund im Strafrecht.
Der Vortrag wird unterstützt vom Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen.