1770 Kurfürst Max III. Joseph folgt der Bittschrift seiner Hofkünstler Franz Xaver Feichtmayr, Thomas Christian Winck und Roman Anton Boos und bewilligt eine »Zeichnungs Schule respective Maler- und Bildhauerakademie« im ehemaligen Cotta-Palais in der Hinteren Schwabinger Gasse (heute Theatinerstraße 11).

1778 Mit dem Ende der altbayerischen Linie der Wittelsbacher verlegt der neue Kurfürst Karl Theodor seine Residenz von Mannheim nach München, wohin er rund 3.000 Personen seines Hofstaates mitbringt, darunter seine klassizistischen Hofkünstler.

1783 Die Akademie zieht in das vormalige Jesuitenkolleg (Wilhelminum) an der Neuhauser Straße um.

1788 Erste Ausstellung in der neuen Hofgartengalerie. 31 Studenten zeigen Kopien nach Alten Meistern.

1806 Johann Peter von Langer, Direktor der Düsseldorfer Akademie, legt einen Plan über die künftige Errichtung der Münchner Akademie vor und übernimmt deren Leitung. Napoleon erhebt Bayern zum Königreich.

1807 Der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling hält zum Namenstag von König Max I. Joseph am 12. Oktober die Rede Ueber das Verhältniss der bildenden Künste zu der Natur. Er wird Generalsekretär der Akademie und amtiert offiziell bis 1823. Die durch Goethes und Schillers Besuche berühmte Mannheimer Sammlung von Antikenabgüssen kommt in München an und wird mit etwa 200 Abgüssen »unmittelbares Attribut« der Akademie.

1808 Am 13. Mai wird eine umfangreiche und detaillierte Konstitution für die »Königliche Akademie der Bildenden Künste München« erlassen. Neben den Abteilungen für Malerei, Bildhauerkunst und Kupferstecherkunst gibt es auch eine für Baukunst. Die oft betonte (Mit-)Autorenschaft Schellings ist unsicher.

1809 Erste Eintragungen von Studenten in das Matrikelbuch.

1811 Langer und Schelling schreiben im Juni »die erste allgemeine und öffentliche Kunstausstellung« der »Königlich baier'schen Akademie der bildenden Künste« aus, die am 12. Oktober, am Namenstag des Königs, eröffnet wird.

1812 Erstmalige Ernennung von Ehrenmitgliedern. Neben Angehörigen des Hofes und der Regierung werden unter anderen auch Goethe, die Bildhauer Canova, Schadow und Thorvaldsen sowie zahlreiche internationale Historienmaler ernannt.

1813 Erste Immatrikulation einer Frau, der späteren Historienmalerin Maria Ellenrieder. Bis 1839 werden es knapp 50 Studentinnen (von insgesamt rund 2.500 Studenten) sein, bevor, wie auch an anderen Akademien üblich, nur noch Männer zugelassen werden. Die Aufnahmebedingungen unterschieden sich erheblich von denen der männlichen Studierenden; die Frauen mussten überragende Fähigkeiten und Leistungen sowie hochrangige Empfehlungen nachweisen.

1815 König Max I. Joseph folgt der Bitte, der Akademie zehn Gobelins nach den Wandgemälden Raffaels in den Stanzen des Vatikans zu überlassen. Die großformatigen »Tapeten nach den Stanzen Raphaels« werden in einem der Antikensäle aufgehängt.

1825 Peter von Cornelius, der im Auftrag des Kronprinzen Ludwig bereits an den Fresken in der Glyptothek arbeitet, wird Akademieleiter. Wie auch in Düsseldorf und Frankfurt besetzen nun viele der ehemals akademiekritischen Deutsch-Römer Schlüsselpositionen in den deutschen Kunstschulen. Als Verfechter des Historienbildes, dem alle anderen Gattungen nur zuarbeiten sollen, spricht Cornelius sich gegen die Selbständigkeit von Genre- und Landschaftsmalerei aus und schafft, nach der Emeritierung Wilhelm von Kobells, die Landschaftsklasse 1826 ganz ab.

1828 Neue Satzungen für die Schüler sowie Einrichtung und Personalstand werden veröffentlicht; das Eintrittsalter wird von 13 auf 14 Jahre angehoben, die Studiendauer auf sechs Jahre begrenzt.

1835 Nach Absagen von Bertel Thorvaldsen und Christian Daniel Rauch beruft Ludwig I. Ludwig von Schwanthaler zum Protagonisten einer eigenen Münchner Schule der Bildhauerei.

1840 Gottfried Keller zieht für zwei Jahre nach München, um Maler zu werden, ist jedoch nicht immatrikuliert. Im Grünen Heinrich schildert er ausführlich einen Münchener Maskenzug der Künstler.

1841 Der Architekt Friedrich von Gärtner übernimmt die Leitung der Akademie und bewirkt Satzungsänderungen, die unter anderem den Besuch des Unterrichts in Kunstgeschichte zur Pflicht machen. Er versucht erfolglos, die an anderen Akademien prominent gepflegte Landschaftsmalerei wieder zu etablieren.

1846 Ludwig I. erlässt eine neue Akademieverfassung. Mit den Lehramtsprüfungen für Zeichenlehrer werden zum ersten Mal einer deutschen Kunstakademie staatliche Prüfungsfunktionen zugesprochen.