künstlerische Mitarbeiterin im Studiengang Bildnerisches Gestalten und Therapie
Installation "R E C O D I E R U N G"
Im Zentrum der Installation R E C O D I E R U N G (Installation) steht die Frage, wie lange es dauert, bis bestehende Denkmuster aufgebrochen und neue Gedankenstrukturen etabliert werden können und ob dieser Prozess in der Muttersprache erfolgen sollte. Drei kurze Sätze werden mit gelbem Neonmarker auf transparentem Papier so dicht nebeneinandergeschrieben, dass sie an einen abstrakten Barcode erinnern. Die Sätze sind zwar sichtbar, aber nicht lesbar, wodurch sie verschlüsselt bleiben. Durch die ständige Wiederholung dieser „CodeSätze“ entsteht ein umlaufendes Band, das den Raum dreimal vollständig umkreist und ihn so in eine kontemplative Atmosphäre taucht. Der Raum ist abgedunkelt und ausschließlich mit UV-Licht beleuchtet, wodurch die Linien beginnen zu leuchten. Die leuchtenden Kreise sind im Raum so angeordnet, dass sie den Ebenen des Denkens (Kopf), Fühlens (Herz) und Handelns (Beine) zugeordnet werden können. Die Arbeit stellt Fragen nach individuellen und kollektiven Transformationsprozessen, die sich zwischen Sprachlosigkeit, innerem Wandel und struktureller Neuordnung bewegen.
Performance "Nähe auf Distanz"
In ihrer Arbeit „Nähe auf Distanz“ setzt sich Tatev Harutyunyan mit den Gegensätzen menschlicher Beziehungen auseinander. Während einer Performance schreibt sie das Wort „Distanz“ so klein an die Wand, dass die Betrachtenden ganz nah herantreten müssen, um es zu lesen. Die körperliche Annäherung wird so zur Voraussetzung, um Distanz wahrzunehmen. Durch die Wiederholung des Wortes entsteht eine Linienzeichnung, in der nur einmal das Wort „Nähe“ erscheint. Eine Videoaufzeichnung verlängert die Arbeit über den Ausstellungszeitraum hinaus und verbindet die vergängliche Geste mit ihrer fortbestehenden Spur.