- Altbau | Atelier: A.EG.06, Klassenraum: A.EG.20
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Gabriel Kuri setzt sich in seinem bildhauerischen Werk direkt mit Form und Material auseinander, um Begriffe von Funktion, Tauschsystemen, Ordnungsprinzipien und die Kodierung direkter Erfahrungen in gesellschaftlich vereinbarten Protokollen zu untersuchen. Kuris Skulpturen trennen weder physische Eigenschaften von ihren semantischen Implikationen, noch unterscheiden sie kategorisch zwischen natürlichen und bearbeiteten Bereichen. Jedes natürlich gewonnene oder industriell verarbeitete Material - ob es nun geschmiedet, gegossen oder einfach im Kontext einer skulpturalen Untersuchung präsentiert wird - oder jedes hergestellte Objekt - gefunden oder gekauft - ist ein Ding der Welt und eine Chiffre von mehr oder weniger kultureller Spezifität. Für Kuri muss die Praxis der Bildhauerei als Disziplin, die sich mit der greifbaren Welt befasst, eine physische und kritische Auseinandersetzung mit dieser sozialen Realität beinhalten, in der Materie, Information und vor allem Menschen miteinander verbunden sind.
Kuris Praxis wurzelt in der direkten physischen Erfahrung und umfasst sowohl studiobasierte als auch ortsspezifische oder standortbezogene Methoden. Seine Herangehensweise folgt einer Vielzahl von Techniken und Ausdrucksweisen, die den direkten Umgang mit und das Formen von Materialien, die Zusammenarbeit mit Handwerkerinnen (m/w/d) wie auch die Einbeziehung industrieller Prozesse oder den Rückgriff auf vorgefertigte Objekte in einer nicht hierarchischen skulpturalen Untersuchung umfassen.
Gabriel Kuri (*1970, Mexiko-Stadt) studierte an der Escuela Nacional de Artes Plásticas México und am Goldsmiths‘ College, University of London. Zwischen 1987 und 1990 fand ein Teil seiner Ausbildung im Atelier von Gabriel Orozco statt, zusammen mit Abraham Cruzvillegas, Damian Ortega und Dr. Lakra.
Seit über 25 Jahren werden seine Arbeiten in Einzel- und Gruppenausstellungen in Museen, Biennalen und Galerien weltweit ausgestellt. Sie befinden sich in bedeutenden institutionellen Sammlungen wie dem Museum of Modern Art New York, der Tate Gallery London, dem Centre Pompidou Paris, dem Ludwig Museum Köln, dem MCA Chicago, dem SFMoMA, dem Hammer Museum Los Angeles, dem Seattle Art Museum, dem MUAC Mexiko, der Kanal-Pompidou Foundation Brüssel und anderen.
Seine akademische Erfahrung umfasst Gastdozenturen und Vorlesungen u.a. an der ECAL Lausanne, HISK Gent, Ecole Nationale Supérieure D'Arts de Paris Cergy, de Ateliers Amsterdam, Royal College of Art London, Ecole Nationale Supérieure de Beaux-Arts Paris, Art Center Pasadena, Boston University College of Fine Arts, Kunstakademie Nürnberg, Bergen Akademie of Art.
Kuri war Mitglied der Künstlerbeiräte des Hammer Museum Los Angeles (2014-2016) und des Boston ICA (2016-2019).
Seine Schriften über Kunst wurden in Zeitschriften wie Parkett, Tate usw., ArtForum sowie in zahlreichen Ausstellungskatalogen und institutionellen Publikationen veröffentlicht.
Gabriel Kuri wurde zum Wintersemester 2024/25 an die AdBK München berufen.