• Pierre-Yves Delannoy u.a. | Ausstellung
  • Eröffnung Fr | 24.10.2025 | 19:00 Uhr
  • mit Prof. Karen Pontoppidan, Präsidentin der Akademie
  • Datum Sa | 25.10.2025
  • So | 08.02.2026
  • Öffnungszeiten Di - So | 11:00 - 17:00 Uhr
  • Ort MEWO Kunsthalle | Bahnhofstr. 1 | Memmingen

 

Lu Cheng, Pierre-Yves Delannoy, Docjong Lee, Vahan Matevosyan, Thomas Willi (tomwi) und Eunjin Yoo.

 

"Ein Jubiläum verleitet allzu oft dazu, den Blick in die Vergangenheit zu richten, in der zwar Wunderbares geleistet wurde, die aber trotzdem nicht aufs Neue erreichbar ist. Ohne die vergangenen 130 Kunstausstellungen und die zahllosen Veranstaltungen, Führungen und Workshops wäre die MEWO Kunsthalle zwar nicht die Institution, zu der sie sich entwickelt hat, ohne eine Zukunft wäre sie jedoch nichts als eine flüchtige Erinnerung.
Deshalb soll die Jubiläumsausstellung ein ›Blick nach vorn sein‹, ein Blick auf junge Kunst – auf Künstler*innen, die ganz am Anfang ihrer Karriere stehen und die gerade im Frühjahr 2025 ihr Studium an einer der bayerischen Akademien in München und Nürnberg abgeschlossen haben. Damit der Blick auf die neue Kunst aber ebenfalls relativ frisch ist, wurde zu diesem Zweck eine Jury aus jüngeren Künstler*innen gebildet, allesamt Absolvent*innen derselben Akademien, die gleichwohl schon einmal in Memmingen ausgestellt hatten: Lola Cuallado, Fatma Güdü, Timur Lukas und Laurentius Sauer.
Diese Jury wählte die sechs Künstler*innen für die Jubiläumsausstellung aus: Lu Cheng, Pierre-Yves Delannoy, Vahan Matevosyan und Eunjin Yoo von der Akademie der Bildenden Künste München sowie Thomas Willi (tomwi) und Docjong Lee von der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Was vielleicht als erstes ins Auge fällt ist, dass obwohl alle Mitglieder der Jury Maler*innen sind, sich unter den Erwählten keine einzige Malerin und kein Maler findet – stattdessen Bildhauer*innen, Konzept- und Objektkünstler*innen. Aus den unterschiedlichen Techniken entstehen überaus spannende Objekte, Installationen und doch auch wieder Bilder.

 

Lu Chengs Arbeiten fügen sich aus filigranen, keramischen Objekten zu wogenden, organisch anmutenden Gebilden und Körpern zusammen. Dynamisch erobern sie den Ausstellungsraum, in den sie sich wie gewachsen einfügen. Pierre-Yves Delannoy verwendet die selten verwendete Technik des Filzens für großformatige Landschaftsbilder und Installationen, mit denen er private Erinnerungen an eine Kulturlandschaft und ihre industrielle Veränderung dokumentiert. Docjong Lee ist fasziniert von gesellschaftlichen Regeln und Strukturen und untersucht diese, indem er sie in seinen Installationen ad absurdum führt. So bemüht er sich, einen Tassen-Pfandautomaten zu überlisten, indem er höchst aufwändig die Tassen reproduziert, oder er unterläuft ein öffentliches Verbot Tauben zu füttern mit einem improvisierten Verkaufsstand für Taubenfutter. Vahan Matevosyans Keramiken sind akkurat gearbeitete Vergrößerungen von Schmetterlingspuppen, die diesen Status des Übergangs festhalten und zelebrieren. Thomas Willi (tomwi) arbeitet mit organischen Materialien, mit Fleisch und Pflanzenresten, mit den er in seinen Skulpturen Geschichten erzählt und Emotionen auslöst. Die Erzählung wird in Gelatine konserviert, die Veränderung ist ein konstanter Teil der Arbeit und ihr Geruch steuert zudem Erinnerungen bei. Eunjin Yoos raumgreifende Installation öffnet verschieden Wahrnehmungsperspektiven auf den Klang einer kleinen Serviceglocke und die damit verbundenen Klangräume und Machtstrukturen.
Insgesamt ergibt sich aus diesen äußerst vielfältigen Arbeiten ein stimmiger Auftakt für die nächsten 20 Jahre neuer und überraschender Kunst!"

 

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