"Veranstaltungsreihe im Rahmen der Kooperation von Technischer Universität München, Akademie der Bildenden Künste München und Haus der Kunst zu Astrophysik und Kunst.
24. November 2025
18:30 Uhr – Get-together bei Drinks und Snacks
19:00–20:00 Uhr – Theorien ausstellen?
Mit Christian Sicka (Kurator für Astronomie, Planetarium, Atomphysik, Zeitmessung, Deutsches Museum, München).
Wie können abstrakte Denkmodelle aus der Kosmologie und Teilchenphysik – die per Definition immaterieller Natur sind – räumlich erfahrbar werden? An ebendiese Übersetzung wissenschaftlicher Inhalte knüpft der Vortrag „Theorien ausstellen?“ des Kurators Dr. Christian Sicka an. Anhand der historischen Entwicklung des Projektionsplanetariums sowie ausgewählter Beispiele aus der Ausstellungspraxis untersucht Sicka das Deutsche Museum hinsichtlich seiner gesellschaftlichen Rolle im Zusammenspiel von Kultur, Bildung und Technologie.
Im Anschluss an die Präsentation findet eine Frage- und Diskussionsrunde statt. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
15. Dezember 2025
18:30 Uhr – Get-together bei Drinks und Snacks
18:45–20:45 Uhr – Telling Stories, Making Worlds
Mit Ruth Müller (Professorin für Wissenschaft- und Technologiepolitik, Munich Center for Technology in Society, TUM) und Florian Dirnberger (Gruppenleiter am Zentrum für Quantum Engineering im Physik Department, TUM School of Natural Sciences).
Was gilt als Natur? Für wen, und zu welchem Zeitpunkt? Der Dokumentarfilm Storytelling for Earthly Survival (2016) des Filmemachers und Aktivisten Fabrizio Terranova entwirft ein experimentelles Porträt der Wissenschaftstheoretikerin, Historikerin und Autorin Donna Haraway, deren feministisch-ökologisches Werk „mehr-als-nur-menschliche“ Verflechtungen, kollektives Überleben sowie die ethische Koexistenz von Natur, Kultur und Technowissenschaft entwirft. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Ruth Müller und Florian Dirnberger aus der Perspektive der Feminist Science and Technology Studies (STS), wie sich nachhaltige Methoden des Forschens und Gestaltens entwickeln lassen. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Seminar Physics as Practice: Science and Society in the Making of Knowledge des Department of Science, Technology and Society (TUM).
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
16. Dezember 2025
18:30 Uhr – Get-together bei Drinks und Snacks
19:00–20:00 Uhr – Black Holes: A Trading Zone Between the Sciences and the Humanities
Mit Peter Galison (Joseph-Pellegrino-Professor, Direktor und wissenschaftlicher Leiter der Black Hole Initiative, Harvard University).
Es wäre allzu verkürzt – und ebenso irreführend –, Geistes- und Naturwissenschaften als Gegensätze zu betrachten. Schwarze Löcher existieren nicht nur als Lösungen komplexer Gleichungen oder als Artefakte der Astrophysik. Als Metaphern der Grenzerfahrung und der Transformation vom Leben zum Tod wohnen ihnen auch diverse kulturwissenschaftliche Bedeutungen inne. Durch den Dialog von Mathematiker*innen, Physiker*innen sowie Fachpersonen aus der Astronomie, Geschichte und Philosophie hat die Black Hole Initiative (BHI) an der Harvard University genau diese mehrdimensionale Perspektive über die vergangenen zehn Jahren kultiviert. In seinem Vortrag wird Peter Galison diese interdisziplinären Verschaltungen sichtbar machen. Im Zentrum steht dabei vor allem die Frage, wie Teleskope zukünftig nicht nur technologisch, sondern auch sozial und ethisch verantwortungsvoll positioniert werden können – insbesondere mit Blick auf die Einbindung von Communities im Pazifikraum, in Amerika und Afrika.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Galisons Praxis untersucht die Subkulturen der Physik und die vielfältigen Formen, in denen diese medial, historisch und gesellschaftlich situiert sind. Als Mitglied der Event Horizon Telescope Collaboration erhielt er 2020 den Breakthrough Prize in Fundamental Physics für die Aufnahme des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs. Zu seinen Publikationen zählen How Experiments End, Einstein’s Clocks, Poincaré’s Maps und – gemeinsam mit Lorraine Daston – Objectivity. Sein jüngster Film ist Black Holes | The Edge of All We Know. 2012 arbeitete er gemeinsam mit William Kentridge an den Projekten The Refusal of Time und Refuse the Hour.
26. Januar 2026
18:30 Uhr – Get-together bei Drinks und Snacks
19:00–20:00 Uhr – Mit Mónica Bello (Kunsthistorikerin und freie Kuratorin)
Aufbauend auf ihren langjährigen Erfahrungen als Leiterin von Arts at CERN, dem renommierten Kunstprogramm des Europäischen Labors für Teilchenphysik in Genf, beleuchtet Kuratorin Mónica Bello in ihrem Vortrag nicht nur die komplexen Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft, sondern auch exemplarische kuratorische Strategien, die einen unmittelbaren Austausch zwischen Künstler*innen, Teilchenphysiker*innen und Ingenieur*innen fruchtbar machen können. Darüber hinaus wird sie erstmals ein von ihr neu initiiertes Kunstprogramm präsentieren, das darauf abzielt, diese Ansätze der Zusammenarbeit in Zukunft auszubauen.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt."