Die Ausstellung im Museum Brandhorst ist mit ca. neunzig Arbeiten die bis dato größte Einzelausstellung der Künstlerin und versucht ihr skulpturales Formenrepertoire von „A–Z“ zu erfassen, von ihren Auseinandersetzungen mit Textilem und der Kulturtechnik des Knotens über die Kongruenz des menschlichen Körpers und seiner Umwelt bis hin zu den beinahe lebendigen und organisch anmutenden Maschinen.
Wie verhalten wir uns gegenüber der Umwelt? Suchen wir uns schützend zu verteidigen oder setzen wir uns ihr widerstandslos aus? Sind wir verletzlich oder unangreifbar? Und wie konstituiert sich unser Körper in einer technoiden Zeit, in der er zunehmend ein archaisches Überbleibsel zu sein scheint? Diese hochaktuellen Fragen spielen eine zentrale Rolle im Werk von Alexandra Bircken. Ihre Arbeiten lassen sich dabei nicht in chronologisch streng voneinander abgrenzbare Werkgruppen gliedern. Von Beginn an etabliert Bircken in ihrer skulpturalen Praxis ein Repertoire an Formen und Materialien, die in immer neuen Konstellationen auftauchen. Sie bedient sich Naturprodukten ebenso wie industriell gefertigten Rohstoffen und klassischen Materialien wie Bronze. Alles den Menschen Umgebende, zu dem er in einem körperlichen Bezug steht – von Konsumgegenständen über architektonische Elemente und Fahrzeuge bis hin zur Kleidung –, ist potenzieller Werkstoff.