• Sabine Bitter / Helmut Weber, Jeff Derksen | Buchpräsentation & Videoscreening
  • Datum & Uhrzeit Mo | 19.05.2025 | 17:00 Uhr
  • Ort Akademie der Bildenden Künste München | Akademiestr. 2
  • Raum Altbau | A.O2.63
Archivfoto eines öffentlichen Seminars, University of Lethbridge, Hall, ca. 1973

 

"In einer Zeit, in der Universitäten ein Spannungsfeld zwischen sozialer Gerechtigkeit und der Unterdrückung von Protesten sind, in der die Forderungen von Studierenden und Dozentent*innen nach Veränderung und Verantwortlichkeit mit einer unerbittlichen neoliberalen Logik beantwortet werden, stellt das Buch Encountering Educational Modernism am Beispiel einer umfassenden Fallstudie über den Campus der University of Lethbridge des Architekten Arthur Erickson aus dem Jahr 1972 zeitgenössische Fragen zum Verhältnis von Architektur, Wissen und der Ideen von Studierenden. Mit Hilfe des Konzepts der Begegnung identifiziert Jeff Derksen in seinem Text drei entscheidende räumliche und pädagogische Begegnungen: Begegnungen für und durch Studierende, Begegnungen zwischen Wissensformen und die Begegnung der Architektur mit dem Ort. Zusammen bilden diese Begegnungen ein räumliches Vermächtnis und erzeugen eine Gegenzeitlichkeit (ein Gegenprogramm?) zur Werttheorie der Bildung in der neoliberalen Verwaltung.

 

Als drittes Buch der Künstlerbuchreihe von Bitter und Weber über die pädagogische Moderne ist Encounter Educational Modernism mit Architekturzeichnungen aus Archiven, Lehrmaterialien und zeitgenössischen Fotografien illustriert. Das Buch ist ein kritisches Dokument über das Verhältnis von Bildung und Architektur sowie über das vergangene und zukünftige Potenzial von Universitäten. Das künstlerische Projekt von Bitter und Weber, die Videoperformance „Public Seminar“, die auf dem Campus in Zusammenarbeit mit aktuellen Studenten der U of L inszeniert wurde, bringt das Potenzial des Gebäudes aus den 1960er Jahren in einen Dialog mit der Erfahrung einer Universitätsausbildung heute.

 

Biographien:

Die in Vancouver und Wien lebenden Künstler*innen Sabine Bitter und Helmut Weber arbeiten gemeinsam an Projekten, die sich mit der Frage befassen, wie Städte, Architektur und urbane Gebiete in Bilder umgesetzt werden. Sie arbeiten hauptsächlich mit den Medien Fotografie und Rauminstallation und befassen sich in ihrer forschungsorientierten Praxis mit spezifischen Momenten und Logiken des global-urbanen Wandels, wie sie in Wohngegenden, in der Architektur und im Alltagsleben Gestalt annehmen. Ihre aktuelle Forschung umfasst Projekte wie „Educational Modernism“, „Performing Spaces of Radical Pedagogies“ und „Shifting Perspectives: Maps, Spaces, Places and the Urban“. Sabine Bitter ist Professorin für Bildende Kunst an der Simon Fraser University in Vancouver.

 

Jeff Derksens Forschungen und kreatives Schaffen bewegen sich an der Schnittstelle von Poesie und Urbanismus. Zu seinen Gedichtbänden gehören Future Works, The Vestiges und Transnational Muscle Cars. Zu seinen kritischen Büchern gehören After Euphoria und How High is the City, How Deep is Our Love. Zusammen mit dem Kollektiv Urban Subjects hat er The Militant Image Reader und Autogestion: Henri Lefebvre in New Belgrade herausgegeben. Derksen war Forschungsstipendiat am Centre for Place, Culture and Politics am The Graduate Center, CUNY. Er arbeitet an der Simon Fraser University und lebt in Vancouver und Wien."

 

*Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.