• Ausstellung
  • Datum Fr | 19.02.2021
  • So | 11.04.2021
  • Öffnungszeiten nach Vereinbarung unter +49 89 28807743
  • Ort Galerie an der Pinakothek der Moderne / Barbara Ruetz | Gabelsbergerstraße 7 (Ecke Türkenstraße)

 

 

 

In Julia Bureks Arbeiten scheinen Farbe und Materialität in einem ewigen Fluss zu stehen. Liquide Bildwelten werden gebrochen von klaren Linien und rhythmisierenden Strukturen, die zu einer visuellen Auflösung jenseits des Bildraums zu streben scheinen. Die irisierenden Farbverläufe im Kontrast zu den prägnant formulierten Kanten und die mal glänzende, mal lackartige, mal deckend-matte Oberflächenbeschaffenheit lassen das betrachtende Auge das Erlebnis der Materialität genießen.


Farben und ihre Wirkweise, das ist bei Julia Burek die zentrale Thematik. Dieses Erforschen von Farbwelten ist eine direkte Reaktion auf Bureks unmittelbare Umwelt, auf Erfahrungen, die sie in ihrer Umgebung macht, Eindrücke, die sie wahrnimmt. Doch es ist nicht das Ziel, ein Abbild dessen zu schaffen: Burek arbeitet hingegen die Essenz des von ihr Wahrgenommen heraus, das vor allem durch die Farbigkeit des Moments wirkt, und kreiert dann eine neue Wirklichkeit, in der sich jegliche Gegenständlichkeit hin zu einem Gefühl der Interaktion von Farben aufgelöst hat. Dabei experimentiert die Künstlerin mit unterschiedlichen Materialitäten.


Durch die glatten Oberflächen ihrer Epoxidharzarbeiten führt sie den Betrachtenden eine technische Artifizialität vor, die eine Sehnsucht nach dem sinnlichen Erfahren von Farbe weckt. Sie mischt dabei das reine Pigment mit Epoxidharz und formt in einem extra von ihr gefertigten Kasten aus Silikon die Farbe. Bei ihren Glasarbeiten wiederum steht der Betrachtende stärker im Mittelpunkt, der je nach Lichteinfall von der Farbe gespiegelt oder beleuchtet wird und so selbst Teil der Arbeit wird. In ihren Öl- und Aquarellarbeiten arbeitet Burek Schicht für Schicht die Farbharmonien und Dissonanzen heraus, sodass die Farbflächen ineinanderfließen, einander bedingen und auf diese Weise einen Farbraum schaffen, in den der Betrachtende eintauchen kann. Burek schafft es unabhängig von Material und Technik, dass Farbtöne zu Klangfarben werden.

(Text Galerie Ruetz)

 

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