Bernhard Martin spinnt öffentliche Bilder weiter, verwebt, dekontextualisiert sie und moderiert seine Darsteller und seine Malerei wie ein Film- oder Theaterregisseur in neue Stories in Form von Thriller, Komödie, Drama, um sie dann sich selbst zu überlassen. Er setzt sich dabei mit der Bilderflut des Internets, den sozialen Medien, aber auch der Tradition der Kunstgeschichte auseinander. Am Ende entsteht ein hochkomplexes Surrogat mit vielen unterschiedlichen Ebenen. „Mit fettem Pinsel malt Bernhard Martin die Gegenwart in Kitzlerrosa, Discogrün und Viagrablau. Was nach spiegelnder Oberflächlichkeit aussieht, ist tiefer als der Marianengraben“ (Frédéric Schwilden/ Die Welt).
Bernhard Martin wurde 1966 in Hannover geboren und studierte von 1983 bis 1989 an der Hochschule für bildende Künste in Kassel bei Harry Kramer (1925–1997). Nach Stationen in Barcelona, Nizza und London lebt Martin seit Jahren in Berlin. Seine Werke fanden Eingang in renommierte Museen und Galerien wie das Museum of Modern Art (MoMA) in New York und die Sammlung Deutsche Bank. Für seine Kunst erhielt Bernhard Martin zahlreiche Preise und Auszeichnungen (u.a. 2008: Preis Junge Stadt sieht junge Kunst der Stadt Wolfsburg; 2015 Fred-Thieler-Preis für Malerei, Berlin).
In seinem Vortrag wird der Künstler über seine Arbeiten und Projekte der letzten Jahre sprechen. Ebenfalls werden Bildfindung und Material thematisiert.