• Dr. Sylvia Necker | Vortrag
  • Datum & Uhrzeit Di | 28.01.2025 | 18:30 Uhr
  • Ort Akademie der Bildenden Künste München | Akademiestr. 4
  • Raum Neubau | E.O1.23
Foto Roland Wengenmayr

 

"In vielen Städten und auf dem Land stehen sie einfach rum: Siedlungshäuser und Wohnungsbauten, die in der NS-Zeit errichtet wurden. Vielfach übersehen und wenig reflektiert, bilden sie eine Art Giftpilz der Bundesrepublik. Formschön und harmlos anmutend - wie ein schöner, aber giftiger Pilz - waren sie es lange nicht wert, genauer untersucht zu werden. Dabei ist das NS-Siedlungshaus in seiner Nutzung vor 1945 vielleicht mehr als alle anderen Bautypen, Träger und räumliche Hülle des Gedankens der NS-Volksgemeinschaft. Der Vortrag geht Bau- und Nutzungskonzepten von der NS-Zeit bis in die Gegenwart nach und lenkt damit den Blick weg von den Großprojekten wie z. B. dem ehem. Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, hin zu Häusern, die uns bis heute alltäglich umgeben."

 

Dr. Sylvia Necker lebt und arbeitet als Historikerin, Stadtforscherin und Klangwerkerin in Minden und Berlin. Seit 2019 leitet sie das LWL-Preußenmuseum Minden und etabliert mit ihrem Team neue Erzählungen in frischen Formaten, die mit den gängigen Klischees zu Preußen aufräumen. Sie forscht zu verschiedenen Aspekten der NS-Geschichte, zu Erinnerungskulturen sowie zu Architektur und Stadt als Gesellschaftsgeschichte. Als Klangwerkerin beschäftigt sie sich mit Field Recording und ist in der experimentellen Musik zu Hause - sei es mit fiependen Synthesizern oder knarzendem Kontrabaß. Für Museums- und Theaterräume realisiert sie Soundscapes, Hörstücke und Kompositionen. Zuletzt in Nürnberg „Im Fluß. Eine Klangkartierung der Pegnitz“ (2024).