Es mag irritierend wirken, ein frisch saniertes Gebäude kurz nach seiner Eröffnung einem Hausputz zu unterziehen. Doch diese Rhetorik ist typisch für Nicolais Arbeitsweise. Immer wieder bricht der Künstler mit Erwartungshaltungen und voreiligen Beobachtungen. Er hinterfragt Vertrautes und setzt sich akribisch mit den Orten auseinander, an denen seine Arbeiten gezeigt werden.
In Ménage de la maison wird mit einem grünen Plastikbesen gekehrt und dabei gesprochen, gesummt oder gesungen. Diese Tätigkeit kann im alltäglichen Ausstellungs- und Cafébetrieb des MINSK Kunsthaus in Potsdam zunächst selbstverständlich wirken und vielleicht sogar unbemerkt bleiben. Die Performance lädt die Besucher:innen und Passant:innen jedoch dazu ein, innezuhalten und die Bedeutung dessen, was um sie herum passiert, näher zu erkunden.
(Auszug aus dem Text von Marie Gerbaulet)