Maria Margolina gewinnt den Preis der Jury, Julia Walk ist die Favoritin des Publikums.
Den zwölften Förderpreis für junge Kunst des Kunstclub13 e.V. in Kooperation mit der PLATFORM mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gewinnt dieses Jahr Maria Margolina. Als Gewinnerin des Publikumspreises wird Julia Walk gekürt. Gestiftet wird der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis von Andreas Wiede-Kurz (Wiede-Fabrik).
Die diesjährigen Jurymitglieder waren: Esther Donatz (Sammlerin), Werner Murrer (Vorstand Akademieverein), Miro Craemer (Kurator, mim Raum für Kultur), Dr. Kristine Schönert (Chefkuratorin der Sammlung Europäisches Patentamt) und Evelyn Vogel (Kulturredaktion, Süddeutsche Zeitung).
Maria Margolina beeindruckte die Jury mit der Sicherheit, mit der sie sich in den verschiedensten digitalen und analogen Medien bewegt. Ihr rhizomatischer Ansatz umfasst neben biographischen auch gesellschaftliche, politische und historische Ebenen. Besonders überzeugte Maria Margolinas starker Antrieb, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu erforschen, sich anzueignen und diesen Prozess in raumgreifenden Installationen für das Publikum erfahrbar zu machen.
„Der Preis ist für mich mehr von symbolischer Bedeutung, mich ehrt das natürlich sehr schon so jung diesen zu erhalten. Ich danke allen Beteiligten und bin froh mit so tollen Künstler*innen gemeinsam ausstellen zu dürfen! Einen Teil des Preisgeldes werde ich, wie schon beim letzten Mal, an Volontär*innen in der Ukraine sowie dieses Mal auch an die deutsche Gesellschaft für ME/CFS spenden“, so die Preisträgerin Maria Margolina.
Publikumspreisträgerin Julia Walk sagt: „Der Publikumspreis freut mich besonders, da mir in meiner Praxis eine gute Zugänglichkeit wichtig ist. Das direkte Feedback durch die Abstimmung ist sehr bestärkend.“
In einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren die sechs Nominierten, Helin Alas, Simona Andrioletti & Riccardo Rudi, Maria Margolina, Milen Till, Julia Walk in der Halle der PLATFORM aktuelle Arbeiten.
Helin Alas beschäftigt sich multidisziplinär mit Verhaltensmechanismen innerhalb der Kunstwelt, wobei sie sich von Trends der Popkultur und alltäglichen, mitunter konditionierten Ritualen inspirieren lässt. Dabei werden sowohl gesellschaftliche und soziopolitische Gegebenheiten und Prozesse als auch ihre Rolle als Künstlerin kritisch beleuchtet.
Simona Andrioletti & Riccardo Rudi kombinieren in ihrer künstlerischen Zusammenarbeit die Medien Video, digitales Design, Skulptur, Textilkunst, Licht, Sound und Performance zu multisensorischen Rauminstallationen, die sich interdisziplinär durch lyrische und olfaktorische Elemente ergänzen. Die Besuchenden tauchen förmlich in die Arbeiten ein und nehmen Teil an kollektiven, andauernden Performances.
Maria Margolinas Material ist vor allem Sound, Klangkörper, Lautsprecher, Video, Licht und skulpturale Fund-Objekte, aber auch Text und Poesie. Wichtige Aspekte ihrer künstlerischen Praxis sind Interdisziplinarität, Transformation, Liminalität und Ortsspezifität.
Milen Tills anfängliche Karriere als DJ ist in seinen Werken allgegenwärtig. Puristisch und vielschichtig zugleich „mischt“ er — scheinbar ohne jegliche Anstrengung — Vergangenes mit Neuem und schafft so unerwartete oder gar neue Zusammenhänge im Sinne einer Gegenwartsanalyse.
Julia Walk thematisiert in ihren multimedialen Arbeiten das Aufbrechen normativer Geschlechterrollen, die Codes des Androzentrismus sowie die Problematik der Aneignung fremder Körper in der Kunst. Ihre künstlerische Praxis umfasst Installation, Objekt und Performance mit assoziativen Materialien wie kolorierter Zuckerpaste.