• Verleihung Förderpreis für junge Kunst & Ausstellung
  • Eröffnung Mi | 24.04.2024 | 18:00 Uhr
  • Datum Do | 25.04.2024
  • Fr | 24.05.2024
  • Öffnungszeiten Mo - Fr | 10:00 - 17:00 Uhr
  • Ort PLATFORM | Kistlerhof Str. 70
Grafik: Studio MLLR

 

Rosanna Marie Pondorf gewinnt den Preis der Jury, Felix Rodewaldt ist der Favorit des Publikums
Den dreizehnten Förderpreis für junge Kunst des Kunstclub13 e.V. in Kooperation mit der PLATFORM mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gewinnt dieses Jahr Rosanna Marie Pondorf. Als Gewinner des Publikumspreises wird Felix Rodewaldt gekürt. Gestiftet wird der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis von Andreas Wiede-Kurz (Wiede-Fabrik).


Die diesjährigen Jurymitglieder waren: Benita Meißner (Geschäftsführerin und Kuratorin des DG Kunstraum), Dr. Patricia Drück (Vorstand Kunstraum München, stellvertretende Vorsitzende Akademieverein und Referentin für Geistes, Sozial- und Humanwissenschaften bei der Max-Planck-Gesellschaft), Jochen Meister (Kunsthistoriker und Mitarbeiter im Referat für Bildung und Vermittlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen), Teresa Retzer (Associate Curator am Haus der Kunst) und Regine Thiess (Sammlerin und Mäzenin).


Rosanna Marie Pondorf hat die Jury mit ihrer Untersuchung zeitgenössischer Herrschaftsformen in ihren Zusammenhängen überzeugt. Souverän verflicht sie die Facetten dieses komplexen gesellschaftlichen Themas in ihren installativen Arbeiten. In einer prägnanten und klaren Formensprache zieht sie Parallelen zwischen Finanzsystem, Datenzentralisierungssystemen, der Distribution von Daten und Wissen, Pornografie und Popkultur und macht deren unsichtbare Machtdynamiken sichtbar.


In einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren die fünf Nominierten, Patrik Thomas, Marjan Baniasadi, Marile Holzner, Felix Rodewaldt und Rosanna Marie Pondorf in der Halle der PLATFORM aktuelle Arbeiten.

 

Patrik Thomas: Patrik Thomas (*1986) ist Medienkünstler und Filmemacher. In seinen Videoarbeiten experimentiert er mit kollektiven Produktionsformen, erforscht kulturellen Strategien der Selbstermächtigung und reflektiert die Grenze zwischen Fiktion und Dokumentation. Er arbeitet an einer Kunstproduktion „von unten“, die Kameraführung, Schnitt und Regie vereint und den Videodreh als intensiven sozialen Prozess begreift.

 

Marjan Baniasadi: In Marjan Baniasadis (*1993) Arbeitsweise – zwischen Malerei, Keramik und Textilkunst – wird der sogenannte „Perserteppich“ zu einem grundlegenden ästhetischen Motiv. Sie ist fasziniert von der Machart dieser Textilien: dem Knoten und Fädenziehen. Die Materialität der Teppichherstellung wurde so strukturbildend für ihre künstlerische Praxis. Dabei begreift sie die Textilien nicht nur als alltägliche Gebrauchsgegenstände, sondern vielmehr als lebende Gewebe: Geschichtenerzählerinnen, die von ihrem Entstehungsprozess zeugen, persönliche Erinnerungen aufspeichern und gesellschaftliche Strukturen evozieren.

 

Marile Holzner: Marile Holzner (*1983) erarbeitet Skulpturen und Zeichnungen, in denen die fragile Aushandlung zwischen Körper und Material innerhalb des künstlerischen Entstehungsprozesses lesbar wird. Ihre Werke wenden sich gegen die Vorstellung einer von ihren materiellen Bedingungen unabhängigen Kunst. So sind ihren Arbeiten die unzähligen Versuche und Neubeginne, die den Schaffensprozess kennzeichnen, eingeschrieben. Auf diese Weise entstehen Kunstwerke, die den Prozess ihrer Entstehung in seinen Abschnitten offenlegen und gleichermaßen selbst wieder zu körperlich anmutenden Gebilden werden. Jedes Element ließe sich dabei als ein einzelner Probendurchlauf in einem Tanz zwischen Künstlerin und Material beschreiben.

 

Felix Rodewaldt: Ob Tape-Art oder Wandmalerei, Felix Rodewaldt (*1988) begreift die Innen- und Außenarchitektur des 21. Jahrhunderts als seine ganz persönliche Leinwand. Seine geometrischen Wandarbeiten verbinden sich mit vorgefundenen architektonischen Strukturen. Im Spiel mit Wänden und anderen Oberflächen versucht er dabei diesen scheinbar fertigen Baulichkeiten neue Formen und Dimensionen abzugewinnen. Betrachter*innen werden mit installativen Raumarbeiten konfrontiert, die sie in ein eigentümliches Wahrnehmungsfeld ziehen, konventionelle Raumvorstellungen irritieren, aber auch neue Perspektiven eröffnen, indem sie eigene Bildräume entstehen lassen.

 

Rosanna Marie Pondorf: Rosanna Marie Pondorf (*1993) ist eine skulptural und installativ arbeitende Konzeptkünstlerin, die mit unterschiedlichsten Medien experimentiert, um zeitgenössische Herrschaftsformen in ihren Zusammenhängen zu untersuchen. Handgeschöpftes Papier, in Marmor eingravierte Screenshots, in Zucker gepresste, entwertete Euros: Pondorfs künstlerischer Ansatz entwickelt aus vorgefundenen Materialien eine klare, reduzierte und ruhige Formsprache, die komplexe Machtdynamiken sicht- und damit (an)greifbar macht.

 

 

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