Susanne Witzgall u.a. | Workshop
Datum: Fr | 05.07.2024
Sa | 06.07.2024
Ort: Institut für Kunst und visuelle Kultur | Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Ammerländer Heerstraße 114-118 | Oldenburg

 

Während die gegenwärtige Theorieproduktion Ökologien und Artensterben als Spekulation auf die Zukunft in den Blick nimmt, stellt sich auch die Frage, wie mit dem Erbe des Gartens als Hortus Conclusus umgegangen werden kann. Aus kunsthistorischer Sicht wurde der Garten im Hinblick auf personenspezifische, herrschaftsanalytische und regenerative Perspektiven zwar umfassend untersucht, ästhetisch-politische Fragestellungen nach Geschlecht, Körper, Kolonialität und Gewalt, mit denen die Geschichte des Gartens darüber hinaus eng verknüpft ist, bleiben jedoch offen. Dabei steht nicht nur die Herrschaft des Menschen über die Erde zur Debatte, sondern auch Fragen der Erinnerung und Theoretisierung von Gewalt in den Gärten der visuellen Kultur. Plantagen, auf den Sklav*innen Gartenflächen bewirtschaft(et)en, Gärten der Nationalsozialisten, in denen Pflanzen zur Sterilisation gezüchtet wurden und botanische Gärten, die im engen Zusammenhang mit Kolonialverbrechen stehen, sind Beispiele dafür, dass Gärten in der Kunstgeschichte nicht nur mit unterschiedlichsten Typen von Macht und Herrschaft verbunden sind, sondern auch mit physischer, rassistischer und epistemischer Gewalt.

 

Vor diesem Hintergrund soll im Workshop eine Re-Lektüre des Gartens vorgenommen werden. Ziel ist eine Aktualisierung der visuellen Kulturgeschichte des Gartens vor dem Hintergrund aktueller Ergebnisse der Holocaust Studies, der Queer und Post-/Dekolonial Studies und der Curatorial Studies im Hinblick auf Diskurse der Post/Anthropozänforschung.

 

Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Workshop ist öffentlich und kostenfrei. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung gebeten: E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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