Eine Veranstaltung von Elena Koch
Gespräch und Improvisation SO 12.10.14 | 15:00 Uhr
Raum 01.25 im Altbau | Akademiestr. 2
Mit
Rainer Gruber (Physiker)
Wolfgang Vissing (Meditationsmeister)
Masako Ohta (Pianistin)
Die Tatsache, dass der Mensch ist, führte seit jeher zu einem Umgang mit der Wirklichkeit oder Realität. Dieser fand und findet in der wissenschaftlichen, spirituellen und künstlerischen Tradition auf unterschiedliche Art und Weise statt.
Die Wissenschaft ist auf einer stetigen Suche nach Erklärung und Begreifen der Wirklichkeit, das auf dem Wissen und der Erkenntnis basiert. Mit voller Klarheit versucht diese westliche Denkform durch Analyse und Trennung auf etwas Bleibendes zu
stoßen, zu deuten und zu kategorisieren.
Entgegen dieser rationalen Überzeugung einer Beständigkeit, ist das Ziel des Meditierenden, dass die Suche aufhört. Für ihn ist die dualistische Denkweise keine geeignete Annäherung. Es ist kein Modell zur Erklärung notwendig, da die Wirklichkeit
intuitiv und durch reines Hinschauen erfahren werden kann.
Kulturell hat sich im Osten das Eine im Westen das Andere durchgesetzt und wurde in den Künsten auf unterschiedliche Art und Weise ausgedrückt. Als eine besondere Sprache des Ausdrucks verfügt die Kunst über andere Instrumente und Mittel sich dem Unbegreiflichen zu nähern. Ob beschreibend, erfahrend oder gestaltend, ob äußerlich oder innerlich, ob dynamisch oder statisch, ob einheitlich oder getrennt, es sind stets Aspekte und Perspektiven um einen Zugang zu etwas zu erhalten, das nie vollständig erfasst werden kann.
Die drei aufgezeigten Facetten der Wissenschaft, Spiritualität und Kunst sind mögliche Wege, die der Mensch einschlagen kann oder auch nicht. Am Ende löst sich der Begriff der Wirklichkeit und der Realität auf. Das Teilchen wird zur Welle und umgekehrt. Es entsteht und verschwindet im Nichts. Der Meditierende verschmilzt mit seiner Umgebung und der Künstler in seinem Schaffensprozess. Und was bleibt ist offen.