Daniel Buren (*1938 Boulogne-Billancourt, Frankreich) gilt als Vertreter der analytischen Malerei und der Konzeptkunst.
Keine Maler zu sein verkünden Daniel Buren und seine Kollegen Olivier Mosset, Michel Parmentier und Niele Toroni jedoch bereits 1967 auf dem Flugblatt zu ihrer ersten Ausstellung. In dieser und den darauf folgenden Manifestationen kommen Farbe und Leinwand in Kombination mit Tonaufnahmen und Projektionen auf eine Weise zum Einsatz, die sich den traditionellen Ausdrucksmöglichkeiten von Malerei und Skulptur widersetzt.
Man könnte meinen, Burens Werk hätte sich über die vier Jahrzehnte seines Schaffens kaum verändert. Immer wieder begegnet man seinem konzeptuellen Leitmotiv, einer Abfolge von weißen und farbigen Streifen: Formal gewollt banal, inhaltsfrei und bedeutungslos tauchen diese auf den unterschiedlichsten Materialien, Flächen und Formen, im Innen- und Außenraum auf. Buren nutzt sie als „visuelles Werkzeug" um die Begebenheiten eines bestehenden Ortes hervorzuheben und damit unseren Blick auf das Gewohnte zu verändern. Der Ortsbezug steht dabei vor dem Glauben an die Autonomie des Kunstwerks und geht der Frage nach dem Kontext nach: Sind Streifen im Museum Kunst und im Außenraum bedeutungslos?
Daniel Burens Idealvorstellung von Kunst findet an einem spezifischen Ort, in einer besonderen Situation, zu einer bestimmten Zeit und für eine begrenzte Dauer statt. Seine Werke sind daher meist temporär. Zurück bleiben „Foto-Souvenirs" als Erinnerung, wobei er betont, dass man dabei niemals das Kunstwerk vor sich habe, selbst wenn das Foto das Kunstwerk abbildet.
Die Vortragsreihe Jour Fixe wird von Studenten der Akademie organisiert und aus den Studiengebühren finanziert.
Dieser Vortrag entsteht in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte.
Weitere Informationen:
www.danielburen.com
www.jourfixe.adbk.de