Lecture: April 29, 2013
Workshop: April 30, 2013
Omer Fast (*1972 in Jerusalem) kann man als Video- und auch als Filmkünstler bezeichnen. Seine Herangehensweise entspricht beidem: der Unmittelbarkeit des Digitalen und dem filmischen Narrativ des Kinos.
In seinen oft als Mehr-Kanal-Installationen konzipierten Filmen berichtet Fast von kollektiv und persönlich erlebten Geschichten, die sich weder als objektiv noch als subjektiv entlarven lassen. Seine Bilder scheinen aus dem Fernsehen zu stammen – aus Nachrichten, Talkshows, Soaps: sie interpretieren die Realität statt sie wiederzugeben. Einerseits operiert der Künstler dabei als wahrheitssuchender Journalist und andererseits als Fiktionen verwirklichender Regisseur.
Der Widerspruch wird zum Konzept der Kamera, die Konstruiertheit und Überzeugungsmacht seiner Bilder gleichermaßen beglaubigt. Erinnerungen werden reproduziert, Tatsachenberichte collagiert und Interviews dekonstruiert. Mit Hilfe von filmischen Strategien tut Fast alles, was gegen die Wirklichkeit spricht und doch von derselben zeugt, und erschafft so eine Welt, in der Geschichte(n) von Möglichem statt nur Realem oder Illusionärem erzählt werden.
Seine jüngste Arbeit „Continuity“ (2012), mit der Omer Fast auf der dOCUMENTA (13) vertreten war, wird im Rahmen von Kino der Kunst am 27.04. in der Pinakothek der Moderne / Schaustelle zu sehen sein. Des Weiteren wird am 26.04. sein Film "5000 Feet is the Best" (2011) im HFF Audimaxx gezeigt.