Online-Vortragsreihe (FU-Z1)
Dr. Susanne Witzgall, Prof. Nils Norman
Zeit Dienstag oder Donnerstag 17:00 oder 19:00–21:15 Uhr, Termine: 08.11., 22.11., 12.01, 24.01. und 26.01. (Nachbesprechung)
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Viele konventionellen Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewegungen laufen mit ihrer normativen Perspektive auf die ‚Natur‘ Gefahr, geschlechtliche Binaritäten, weiße Vorherrschaft sowie patriarchale und kapitalistische Machtverhältnisse zu reproduzieren. Hinzu kommt die Tatsache, dass arme Menschen, Menschen mit Beeinträchtigung und People of Colour überdurchschnittlich stark unter den Belastungen der Ressourcenausbeutung, Umweltzerstörung und dem Klimawandel leiden. Sie tragen „die Bürde Toxizitäten ausgesetzt zu sein und die Gewalt der Erde abzupuffern“ (Kathryn Yusoff). Queere, feministische und dekoloniale Ansätze in Theorie, bildender Kunst und aktivistischer Praxis legen deshalb eine neue Vorstellung von Ökologie und eine andere Fürsorge für die Umwelt nahe, welche die Konstrukte von race, Klasse, Nationalität und Geschlecht und deren Naturalisierung radikal unterläuft (Nicole Seymour) und für jeden die Möglichkeit alternativer Zukünfte eröffnet.

 

Die Vortragsreihe Strange Ecologies, die zusammen mit Nils Norman organisiert wird, widmet sich gegenwärtigen künstlerischen, wissenschaftlichen und aktivistischen Ansätzen, die Ökologie queeren und dekolonialisieren. Sie untersucht aktuelle Strategien normative Ansichten und vertraute Vorannahmen über die ‚Natur‘ und unser menschliches und mehr-als-menschliches Zusammenleben herauszufordern. Dabei geht es nicht nur um eine Kritik, sondern auch um die Thematisierung produktiver Praxen, sich anders als bisher mit der Umwelt in Beziehung zu setzen – sei es in Form einer alternativen kollektiven Landwirtschaft, einer Öko-Erotik oder eines anderen Umgangs mit versehrten Landschaften. Bei regelmäßiger Teilnahme kann für diese Vortragsreihe ein fakultativer „Sitzschein“ ausgestellt werden.

 

Dienstag, 8. November 2022, 19:00 Uhr
Ökologische Zukünfte queeren
Lee Pivnik, Künstler, Institut of Queer Ecology, Miami
Nicole Seymour, Professor für Englische Literatur, California State University, Fullerton

 

Dienstag, 22. November 2022, 19:00 Uhr

Landwirtschaft dekolonialisieren

Fritz Haeg, Künstler, Salmon Creek Farm, Kalifornien
Carole Wright, Urbane Aktivistin, Gemeinschaftsgärtnerin, Blak_outside, London

 

Donnerstag, 12. Januar 2023, 19:00 Uhr
Zugehörigkeiten indigenisieren
Kim TallBear, Professorin an der Fakultät für Native Studies, University of Alberta

 

Dienstag, 24. Januar 2023, 17:00 Uhr

Mit versehrten Ökologien leben
Amanda Cachia, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Autorin, San Diego
Tejal Shah, Künstlerin, PIr (Himachai Pradesh)