Von „Solastalgia“ zu „Slow Hope“

Affekte und Emotionen im Zeitalter ökologischer Transformationen

Seminar (FK-T2, FK-T3, KP D.04.09, KP D.05.09, FU-Z1)

Dr. Susanne Witzgall

Raum E.O1.23, Akademiestr. 2

Zeit Dienstag 14.00–16.00 Uhr, Beginn: 22.10.2024, weitere Termine: 29.10, 05.11., 12.11., 19.11., 26.11., 03.12., 10.12., 17.12.2024, 07.01., 14.01., 21.01., 28.01., 04.02.2025

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Die Narrative des Anthropozäns, ebenso wie die bereits spürbaren Umwelt- und Klimaveränderungen gehen mit unterschiedlichen emotionalen Antworten und gesellschaftlichen Affekten einher, die seit einigen Jahren in den Künsten und Wissenschaften immer stärkere Aufmerksamkeit erfahren. Die Gefühlsreaktionen reichen von „ökologischer Trauer“ oder „Solastalgia“, einer besonderen Form der Nostalgie, bis hin zu Wut, Empathie oder Hoffnung. Registriert wird aber auch ein Nicht-Fühlen, das aus einer (sozial produzierten) affektiven Abschottung gegenüber den zerstörerischen Folgen kapitalistischer Lebensweisen resultiert.

Das Seminar beleuchtet anhand von künstlerischen Arbeiten und theoretische Texten alte und neue Umwelt-Affekte und Erd-Emotionen (Albrecht), die nicht nur zentral für das Verständnis des Mensch-‚Natur‘-Verhältnisses, sondern auch für die Analyse aktueller gesellschafts-politischer Dynamiken sind. Wir diskutieren, welche Emotionen und Affekte (unter welchen Bedingungen) destruktiv und welche fähig sind transformative Potentiale zu eröffnen und gängige affektive Bindungen an toxische Verhältnisse (Slaby) zu lösen. Dabei widmen wir uns insbesondere auch den (ambivalenten) Wirkmächten von Glück, Empathie oder Hoffnung – also von grundsätzlich positiv bewerteten Gefühlen, die angesichts sozio-ökologischer Krisen immer wieder heraufbeschworen werden.

Wir lesen Texte aus den Bereichen Soziologie, Umweltstudien, Geographie, Literaturwissenschaft, feministischen Theorie, Psychologie oder Philosophie, darunter Ausschnitte aus Werken von Yi-Fu Tuan, Simon Estok, Eva Illouz, Glenn A. Albrecht, Sarah Ahmed oder Isabell Stengers. Parallel dazu analysieren wir künstlerische Arbeiten von Mika Rottenberg, Andrea Bowers, Marianna Simnett, John Akomfrah, Tabita Rezaire, Yussef Agbo-Ola/Olaniyi und vielen anderen.

 

Einführung in die Affekttheorie

Seminar (FK-T2, KP D.04.09, KP D.05.09, FU-Z1)

Dr. Susanne Witzgall

Raum E.O1.23, Akademiestr. 2

Zeit Mittwoch 14.00–16.00 Uhr, Beginn: 23.10.2024, weitere Termine: 30.10., 06.11., 13.11, 20.11., 27.11., 04.12., 11.12., 18.12.2024, 08.01., 15.01., 22.01., 29.01.2025
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Mitte der 1990er Jahre fand in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften eine sogenannte „affektive Wende“ statt. Seither haben sich divergente interdisziplinäre Theorieansätze entfaltet, die den Affekt als eine zentrale Schlüsselgröße und Analysekategorie sozio-ökologischer, kultureller und politischer Relationen und Prozesse betrachten. Auch Künstler*innen und Kunstwissenschaflter*innen, für die seit jeher Affekte neben Gefühlen und Emotionen eine wichtige Rolle spielen, sind an aktuellen Affektdiskursen beteiligt, in denen um die genauen Beschreibungen und Erforschungen der Eigenheiten und Wirkungsweisen von Affekten gerungen wird. Letztere werden dabei oft als umfassenderes Affektgeschehen begriffen, das sich zwischen Körpern abspielt und als transpersonale oder vorpersonale Intensität die Handlungsmacht der Körper verändert, während Emotionen als individuelle Einhegungen und bewusst interpretierte Affekte verstanden werden.

 

In diesem einführenden Seminar diskutieren wir verschiedene Richtungen der affect studies, darunter aktivistische, medien- und technikanalytische, feministischen, queer-theoretische oder antirassistische Ansätze. Außerdem fragen wir danach, welche Perspektive der Affektbegriff auf künstlerische Werke und Gestaltungsprozesse eröffnet. Hierzu lesen wir Aufsätze und Textausschnitte zentraler Autor*innen der affect studies wie zum Beispiel Brian Massumi, Sara Ahmed, Deborah Gould, Melissa Gregg, Patricia Clough, Marie-Luise Angerer, Esteban José Muñoz und andere.

 

Pflichtseminar für Examenskandidat*innen der Kunstpädagogik
(D.07.09)
Prof. Dr. Florian Matzner, Olivia Liesner, Dr. Sabine Weingartner, Dr. Susanne Witzgall

Zeit Donnerstag 24.10.2024, 16.00–18.00 Uhr (Auditorium E.EG.28), danach Termine nach individueller Vereinbarung mit der*m jeweiligen Prüfer*in
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