Bienenstock in der Akademie der Bildenden Künste München, Foto: Sarah Sigmund

 

 

 

Wann: Mi, 16. Juli 2025, 16-17:30 Uhr

Kostenlos

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Treffpunkt: Georg-Knorr-Saal, Lenbachhaus

Sonstiges: Eintritt frei · Freie Platzwahl · Keine Anmeldung nötig

Felix Remter und Miriam Remter, 87 Min, D 2020

 

In den späten 1970ern erreichte eine südasiatische Milbe Europa und löste ein Massensterben in der Population westlicher Honigbienen aus. Seitdem wird Honig in Europa nur unter flächendeckendem Einsatz starker Medikamente gegen die Varroamilbe gewonnen. „Eine Frage der Haltung“ bietet ungewöhnliche Einblicke und einen immersiven Zugang in die widersprüchlichen Lebenswelten von Menschen und Honigbienen, die gemeinsam versuchen mit der Varroakrise zu leben oder diese nachhaltig zu lösen. Von der Schweiz bis nach Baschkirien und von Garagen-Laboratorien bis in die tiefsten Wälder Europas wird deutlich, dass der Status der Honigbiene als Nutztier, Haustier oder Wildtier neu verhandelt werden muss. Drei beobachtende und drei diskursive Kapitel featuren Schlüsselfiguren der Imkerei und einzigartige Szenen aus Forschung, Zucht und dem in Europa in Vergessenheit geratenen Handwerk der baschkirischen Zeidlerei.

 

Beteiligte

Felix Remter: Regie, Kamera, Buch

Miriam Remter: Ton, Montage

primate visions: Produktion

Jörg Elsner: Tongestaltung

Michael Hinreiner: Mischung

Fabian Spang: Farbkorrektur

Max Bauer und Normann Büttner: Geräuschemacher & -editing

Florian Geierstanger: Graphik

Susanne Quester: Dramaturgische Beratung

Annika Mayer: Transkription

Birgit Leib: Untertitelsatz

Gefördert von FFF Bayern

Mindjazz pictures: Verleih

 

Lenbachhaus meets Akademie

Wann: Mi, 16. Juli 2025, 18-19:30 Uhr

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Treffpunkt: Garten des Lenbachhaus (bei Regen: Georg-Knorr-Saal, Lenbachhaus)

Sonstiges: Eintritt frei · Freie Platzwahl · Keine Anmeldung nötig

 

Sowohl auf der Loggia im ersten Stock des Lenbachhaus als auch im Garten der Akademie der Bildenden Künste München befinden sich Bienenstöcke – in direkter Nachbarschaft zur Kunst. Spätestens seit den 1960er Jahren haben sich verschiedene Verfahren der Inter-Species-Art zwischen Künstler*innen und Bienen entwickelt. Die Frage, wie wir mit Tieren in unserer Umwelt zusammenleben, ist im Angesicht des voranschreitenden Klimakollapses relevanter denn je. Die Bedrohung der Artenvielfalt, das Insektensterben und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sind menschengemacht. Kunst und Kultur können hierbei die kritischen Beobachterinnen einer Mensch-Tier-Beziehung sein, die auf Ungerechtigkeit fußt. 

Johannes Michael Stanislaus, wissenschaftlicher Volontär und kuratorischer Mitarbeiter der Ausstellung Was zu verschwinden droht, wird Bild, gibt einen Einblick in die Ausstellung und in das Werk bienenwaben-wachscollage von Timm Ulrichs. Bei den folgenden Inputs und Gesprächen werden Perspektiven aus der Kunst- und Kulturgeschichte zu Bienen, Insekten und Imkerei präsentiert. Hierzu sind die Künstlerinnen Katharina Deml und Lea Grebe eingeladen, die in ihrer Kunst auf unterschiedliche Weise tierisch erzeugte Materialien wie Honig oder die Bewegungen von Bienenschwärmen aufgreifen. Die Kunsthistorikerin Sophie Godzik forscht in ihrer Doktorarbeit zur künstlerischen und kulturgeschichtlichen Repräsentation von Bienen mit Schwerpunkt auf der modernen und zeitgenössischen Kunst. Der Umweltanthropologe und Filmemacher Felix Remter forscht zum Status der Honigbiene als Nutztier, Haustier oder Wildtier und thematisiert diese Kontroverse in seinem Dokumentarfilm Eine Frage der Haltung 2020. Im abschließenden gemeinsamen Gespräch sollen diese Mensch-Tier-Verhältnisse hinsichtlich ihrer technoästhetischen Produktionsweisen befragt und reflektiert werden. Denn in Bezug zur Gegenwart lässt sich der Bienenstock als technoorganisches Gebilde und die Schwarmintelligenz hinsichtlich digitaler Systeme – oder ihr Wirken innerhalb eines Natur-Kultur-Kontinuums, in dem inzwischen auch Roboterbienen zum Einsatz kommen – diskutieren.


Das Gespräch ist eine Kooperation mit dem Forschungszentrum für Technoästhetik an der Akademie der Bildenden Künste München und wird gemeinsam von Sarah Sigmund (Akademie der Bildenden Künste München) und Samira Yildirim (Lenbachhaus, Kuratorin für Diskurs und Outreach) organisiert.

Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.