Territorialisierung des Planeten Erde
In den letzten 150 Jahren wurde auf dem Planeten Erde alles Land in Territorium verwandelt. Jeder Quadratmeter Boden gehört jemandem oder wird von einer Nation beansprucht. Mit diesem Eigentum geht die Zuordnung von Menschen zu einem bestimmten Gebiet einher. Deutsche, Nigerianer oder Thailänder sind innerhalb der Grenzen eines bestimmten Gebietes "zu Hause"; auf der anderen Seite dieser Grenze sind sie Ausländer oder Fremde. Die Territorialisierung des Planeten Erde ist noch recht jung. Die tatsächliche Größe des antarktischen Kontinents wurde erst in den 1960er Jahren berechnet, zeitgleich mit der Entwicklung des Arpanet, des Vorläufers des Internets. Als das Projekt der Territorialisierung kurz vor dem Abschluss stand, waren paradoxerweise die Waffen, die es angreifen sollten, bereits in der Entwicklung. Heute erleben wir einen erneuten Wunsch und Kampf um Souveränität und Unabhängigkeit, oder ist dies nur der logische nächste Schritt im Prozess der Territorialisierung?
Theo Deutinger ist Architekt, Autor und Designer von soziokulturellen Karten und Studien. Er ist Gründer und Leiter von TD, einem Büro, das Architektur mit Forschung, Visualisierung und konzeptionellem Denken in allen Maßstabsebenen von globaler Planung, städtischen Masterplänen, Architektur bis hin zu grafischer und journalistischer Arbeit verbindet. Deutinger hat "Snapshots of Globalization" entwickelt, vielschichtige Illustrationen und Karten, die die Welt in diesem ganz besonderen Moment darstellen. Er ist bekannt für seine Schriften über den Wandel der europäischen Stadtkultur durch Konsum und den Einfluss der Medien.
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Die Veranstaltung ist Teil von I Did Not See It Coming - eine temporäre Struktur in der Lothringer 13 Halle und im lokal – initiiert von Studierenden der Klasse Nicolai und unterstützt aus Mitteln der Akademie der Bildenden Künste München. 2022 jährt sich das Attentat auf die israelische Delegation für die Olympischen Spiele 1972 in München zum 50sten Mal. Dies nehmen Studierende der Klasse Olaf Nicolai zum Anlass, gemeinsam mit Gästen eine temporäre Struktur für eine ästhetisch bis politische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen von Gewalt in der Lothringer 13 Halle und Lokal zu schaffen.
Für alle Veranstaltungen gilt aktuell die 2G-Regel (geimpft/genesen). Bitte zeigen Sie am Empfang einen gültigen Nachweis vor. Die Teilnehmer*innenzahl ist aufgrund der Abstandsregeln begrenzt.
Weitere Vorträge:
Pedro Oliveira, 22.02.2022
Eva Leitolf & German Duarte, 23.02.2022
Hannah Meszaros-Martin (Forensic Architecture), 24.02.2022 (online)