Kooperationsprojekt mit der Technischen Universität München (Junge Akademie), der Hochschule für Film und Fernsehen und der Hochschule für Musik und Theater

Zeit Beginn: 21.10. (Vorstellung), weitere Termine (siehe auch unten): 22.10., 23.10., 04.11., 05.11., 06.11., 01.12., 08.12.2021, 12.01., 25.02.2022
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Unser westlicher Lebensstil – geleitet von einem unersättlichen Konsumverhalten, der Ideologie eines kontinuierlichen Wachstums, zunehmender Ungleichheit, der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und einer Vermüllung der Erde – scheint vor dem Bankrott zu stehen. Es gilt mittlerweile als unumstritten, dass wir uns auf neue Art und Weise zur Mehr-als-menschlichen-Welt in Bezug setzen sowie neue Formen des Zusammenlebens denken und implementieren müssen. Aber wie und wo können wir hierbei in einem System ansetzen, das jeden von uns fest im Griff hat und alternative Ideen beständig diskreditiert? Wie können wir Möglichkeiten für einen Wandel und ein symbiotischeres Werden aufspüren, das in der Ungewissheit und Dunkelheit der Zukunft schlummert ohne von apokalyptischen Visionen übermannt zu werden? Wie können wir uns angesichts „kapitalistischer Ruinen“ (A. Tsing) und eines „zerstörten Planeten“ (D. Haraway) ein Zusammenleben mit einer Vielfalt von Spezies vorstellen und fördern?

 

In transdisziplinären und kollaborativen Projekten sollen Ansatzpunkte, erste Konzepte, Praktiken oder sogar Teillösungen auf diese drängenden Fragen unserer Zeit untersucht werden. Es gilt Gegenwart und Zukunft einer „Caring Co-Existence“ zu erforschen – ökologischer Formen der Existenz, die es wert sind verfolgt zu werden. Die Projekte können eine Veränderung der Wahrnehmung und affektiven Gestimmtheit provozieren, alternative Formen der Kommunikation mit der lebenden und nicht-lebenden Welt erforschen, sozio-ökologische Gewalt und Ungerechtigkeit adressieren, eine ethischere Verflechtung von Technologie und ‚Natur‘ befördern oder mit fruchtbareren Modi des Zusammenlebens experimentieren. Sie können kühne Visionen entwerfen oder relative kleine Interventionen und Interaktionen realisieren, die nichts destotrotz komplexe Mustern und Systeme des Wandels (A. M. Brown) nach sich ziehen.  

 

1. Block:       

21.10.2021 / 18:00 bis 19:30 Uhr / AdbK, Historische Aula

Begrüßung, Vorstellung des Projekts, Vorstellungsrunde der Teilnehmer*innen 

22.10.2021 / 17:30 bis 20:00 Uhr / TUM, Turm

Einführung "Caring Co-Existence"

Präsentationen von Alexandra Daisy Ginsberg und Paulo Tavares (online)

anschließend Panel Diskussion und Q&A 

23.10.2021 / 10:00 bis 15:30 Uhr / HFF, Seminarraum 1 (2.01)

Workshop und Teambuilding 

 

2. Block: 

04.11.2021 / 17:00 bis 18:30 Uhr HFF, Audimax

Merlin Sheldrake im Gespräch mit Susanne Witzgall und Daniel Lang (online)

anschließend Q&A 

05.11.2021 / 14:00 bis 18:00 Uhr / AdBK, Historische Aula

Workshop

06.11.2021 / 12:00 bis 17:00 Uhr / Seminarraum 4, HFF

Arbeit im Team und Feedback-Runde

 

Weitere Termine: 

01.12.2021 / 18:00–20:00 Uhr

Feedbackrunde für Team 1 und 2

08.12.2021 /18:00–20:00 Uhr

Feedbackrunde für Team 3

12.01.2022 / 17:00–21:00 Uhr / TUM Dieter Thoma Labor

Input und Feedbackrunde für alle Teams

25.02.2022:  Closing/Abschlusspräsentation

 

Das Format Cross Challenge

Die komplexen Problemstellungen der Gegenwart können nur im Verbund verschiedener Er­kenntnis- und Praxisformen adäquat erfasst und verhandelt werden. Es gilt unkonventionelle Analysewerkzeuge sowie alternative Denk- und Handlungsstrategien zu entwickeln, die den aktuellen sozio-ökologischen Herausforderungen gerecht werden können und die notwen­dige Transformation der Gesellschaft vorantreiben. Hier setzt Cross-Challenge an. Dieses gemeinsame transdisziplinäre Projektformat der Jungen Akademie der Technischen Universität München (TUMJA), der Akademie der Bildenden Künste (AdbK), der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) sowie der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) ist be­wusst experimentell ausgerichtet.

 

Fortgeschrittene Studierende der vier Hochschulen werden dazu eingeladen, zu einer vorab definierten aktuellen Fragestellung ein kollaboratives Projekt zu initiieren und umzusetzen. Über einen Zeitraum von vier Monaten (16 Wochen) entwickeln ausgewählte Studierende aus verschiedenen künstleri­schen Disziplinen sowie unterschiedlichen technischen, geistes-, gesellschafts- oder natur­wissenschaftlichen Fächern in kleinen Gruppen von vier bis sechs Personen ein gemeinsa­mes Projekt. Sie erhalten hierfür ein kleines Produktionsbudget, fachlichen Input von internationalen Expert*innen im Rahmen von Workshops und Vorträgen und werden von Do­zent*innen der Partnerhochschulen begleitet und unterstützt. 

 

Projektergebnisse können künstlerische oder dokumentarische Arbeiten, wissenschaftliche Abhandlun­gen oder gesellschaftliche Interventionen sein. Sie können eine poetisch-beschreibende, analytische, kritisch-reflektierende oder politisch-akti­vistische Ausrichtung haben und hybride Formen annehmen, die konventionelle Gattungen sprengen. Ziel des gemeinsamen projektbezogenen und kollaborativen Formats ist es durch inter- und transdiszipli­näre Zusammenarbeit andere Perspektiven auf zentrale Fragestellungen unserer Zeit zu er­öffnen sowie neue Herangehensweisen und Praxisformen zu erproben. Als hochschulüber­greifende Initiative möchte Cross-Challenge bereits im Studium eine transdisziplinäre For­schung und insbesondere die Zusammenarbeit zwischen angehenden Wissenschaftler*innen und Künst­ler*innen fördern, der ein wegweisendes Innovations- und Transformationspotential zugeschrieben wird.