Vortrag von David Schnell

 

Lecture: Januar 16, 2013
Workshop: Januar 17, 2013

 

David Schnell (*1971, Bergisch Gladbach) gilt als Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“. Er lebt und arbeitet in Leipzig.

 

David Schnell‘s Malerei weckt Assoziationen an Warn-Piktogramme auf explosivem Material. Der Bildgegenstand reisst auf und versetzt den ganzen Raum in Bewegung. Menschenleere Landschaften konfrontiert er mit architektonischen Elementen, die jedoch in ihrer Statik der subjektiven,extremen Perspektive unterliegen und fortan strahlenzersetzt und ohne Zeitdimension im weiten Bildraum feststecken. Man sieht Korridore aus losen, farbigen Latten, die sich tief ins Bildinnere ziehen. Ihre Lücken zeigen grelle Pflanzen und leuchtende Himmel in ihrer eigenwilligen Geometrie.

Schnell‘s Bilder sind frei von Erzählungen, offenbaren jedoch ihre biographische Motivation in der Gleichzeitigkeit von industriellem Brachland und Wiederaufbau, Wachstum und Verfall. Renaturierung und Postapokalypse wirken in seinen Bildern wie Synonyme. In seinen jüngeren Arbeiten der Ausstellung morgen löst sich nun Landschaft trotz perspektivischer Ruhe vollends in sich durchdringende Farbebenen auf.