Die Masterarbeit hat das Ziel, Neues aus Bauschutt und alternativen Baumaterialien zu schaffen. Aufgrund des dringenden Handlungsbedarfs im Bausektor galt es, die Alternativen zu beleuchten und vom linearen Wirtschaftsmodell hin zu einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft umzudenken. Ressourceneffizientes Bauen beinhaltet, Energie, Material und Flächen effizient zu nutzen. Globale Krisen wie der Klimawandel, zunehmende Ressourcenknappheit sowie der Verlust der Biodiversität rücken das Thema immer weiter in den Fokus.

 

Im theoretischen Teil wurde den Möglichkeiten nachgegangen, Beton und insbesondere Zement als Bindemittel zu ersetzen. Geopolymere sind ein Bindemittel, das nicht in enormer Hitze gebrannt werden muss und somit im Vergleich zu Zement nur etwa 1/4 der CO2-Emissionen verursacht, während es gleichzeitig aus Abfallstoffen der Industrie bestehen kann. Mit dem Gedanken und der Absicht, möglichst lokale Abfallressourcen im Kontext des „Urban Mining” zu verwenden, entwickelte sich die Idee, Geopolymere aus geeignetem Bauschutt herzustellen. Schließlich soll aus der Untersuchung eines geeigneten Materials ein neues Objekt entstehen.

 

Im praktischen Teil habe ich zunächst erste Tests an rechteckigen Musterstücken gemacht. Dadurch hat sich schnell gezeigt, dass der Ausschuss bei meinen Möglichkeiten noch sehr hoch ist. Das Material muss sehr langsam austrocknen und erfordert ein sehr genaues Mischverhältnis der verschiedenen Stoffe. Daher sollte die Form möglichst einfach zu entschalen sein, um Verluste zu vermeiden. Durch die Erkenntnisse, aus der Recherche und Analyse enstand das Produkt des Bausteins, der den Namen „Tabularasa” trägt. Mit praktischen Versuchen, 2D und 3D-Skizzen, Formstudien und Prototypenbau wurde so ein ganzheitliches Konzept entwickelt, um am Schluss daraus ein funktionsfähiges Modell entstehen zu lassen. Mein „Baustein“ soll ein Element werden, das als Raumteiler dient, um einen Raum in unterschiedliche Bereiche zu gliedern, ohne ihn vollständig voneinander zu trennen. Diese raumteilenden Elemente bieten nicht nur eine praktische Trennung, sondern können auch ästhetische Akzente setzen und den Raum optisch bereichern.

 

Anhand eines Beispiels in einem Münchner Café möchte ich die Anwendungsmöglichkeiten demonstrieren. Der Grundriss des Cafés ist sehr offen, und es gilt, ihn zu strukturieren und in verschiedene Bereiche einzuteilen.

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